Social Design Award 2023
Wir füreinander
In diesem Jahr fand der Social Design Award bereits zum 10. Mal mit BAUHAUS statt. Eine Gesellschaft ist nur so stark wie ihr innerer Zusammenhalt. Deshalb lautete das Motto des Social Design Award in diesem Jahr “Wir füreinander!“. Gesucht wurden Projekte, die unsere Gemeinschaft stärken.
So lief der Wettbewerb ab
Aus den 150 nationalen und internationalen Einsendungen hatte die Jury zunächst eine Shortlist mit den zehn besten Ideen ermittelt und diese dann für das finale Publikums-Voting auf der Website des SPIEGEL präsentiert. Bis Mitte Oktober hatten die Leser die Möglichkeit, dort ihre Stimme abzugeben. Neben dem Publikumspreis wurde ein Award von der Jury selbst vergeben. Eine weitere Idee wurde mit dem BAUHAUS Sonderpreis prämiert. Am Abend des 6. November fand in Hamburg die Prämierung der Siegerprojekte statt.
Die Gewinner 2023
Publikumspreis: Stille Stunde
Der Publikumspreis ging dieses Jahr an das Projekt „Stille Stunde“. Der „gemeinsam.zusammen e.V.” engagiert sich mit dieser Initiative für Menschen, die sensibel auf Reizüberflutungen, zum Beispiel laute Geräusche, grelles Licht oder viele Menschen, reagieren. Die Idee der Stillen Stunde stammt ursprünglich von einer neuseeländischen Supermarktangestellten, die Mutter eines autistischen Sohnes ist. Sie setzte sich für eine Stunde Einkaufen ohne Musik, ohne Durchsagen und ohne grelles Licht ein, um ihrem Sohn den Alltag zu erleichtern. Über die Webseite www.stille-stunde.com können Betroffene und Angehörige Einzelhändler, Cafés und Museen in der Nähe finden, die an der Aktion teilnehmen. Darüber hinaus bietet der Verein Aufklärung über hochsensible Menschen, wie zum Beispiel Menschen mit Autismus-Spektrum.
Jury-Preis: Kiosk of Solidarity
Der Jurypreis ging an den „Kiosk of Solidarity“, der einfach im öffentlichen Raum aufgestellt wird. Das Architekturnetzwerk ConstuctLab und Moritz Ahlert vom Forschungsprojekt Transforming Solidarities haben den Ausstellungsraum in Zusammenarbeit mit zehn ausgewählten Berliner Initiativen, darunter auch Studierende der TU Berlin, als Wissensarchiv und zum Einladen und Mitgestalten einer gemeinsamen Zukunft gebaut. Der mobile Ausstellungsraum kann von solidarischen Initiativen gemietet werden, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Elf solidarische Initiativen haben ihn bereits genutzt, um auf verschiedene Themen wie Klimagerechtigkeit, Schaffung von Wohnräumen oder Unterstützung von Geflüchteten aufmerksam zu machen. Der quaderförmige Kasten besteht aus Metall, lässt sich durch angebrachte Rollen leicht bewegen und die Außenseiten können, wie bei einem Laden, hochgeklappt werden.
BAUHAUS Sonderpreis: „Ciao Bella“
Essen verbindet. Daran glauben auch die Erfinderinnen von Ciao Bella. „Bella“ ist eine mobile Fahrradküche, die überall dort aufgestellt werden kann, wo sie gebraucht wird. Bereits in Köln, Berlin und München, in Parks, auf Äckern oder mitten in der Innenstadt war sie im Einsatz. Die Intention dahinter ist, Menschen zusammenzubringen, die sich sonst vielleicht nie kennengelernt hätten. Die Küche kann flexibel eingesetzt werden und dient dazu, den Zugang zu regional hergestellten, gesunden Lebensmitteln zu ermöglichen und Wissen über nachhaltige Ernährung und regenerative Landwirtschaft zu vermitteln. Der Bauplan der aus nachhaltigen Materialen bestehenden mobilen Küche ist kostenlos als Download verfügbar und lädt zum Nachbauen ein.
Bildquelle: DER SPIEGEL / Katrin Würtemberger
Die Jury
Der Jury des Social Design Award gehörten an:
Friedrich von Borries, Künstler und Professor für Designtheorie an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg
Jolanthe Kugler, Kuratorin des Vitra Design Museum in Weil am Rhein und Dozentin an der Fachhochschule Nordwestschweiz
Robert Köhler, Leiter Marketingkommunikation bei BAUHAUS
Thorsten Dörting, Mitglied der Chefredaktion DER SPIEGEL
Marianne Wellershoff, Blattmacherin SPIEGEL Wissen