Mit der Zeit wird die Oberfläche der Badewanne matt oder beschädigt. Die Badewanne neu zu beschichten, spart Kosten und vermeidet den Austausch. Mit Fliesenlack und der richtigen Wannenbeschichtung wird Ihre Wanne wieder wie neu. Erfahren Sie hier, wie Sie die Beschichtung Schritt für Schritt selbst erneuern.
Alte Badewanne neu beschichten: Das sollten Sie wissen
Eine neue Badewannenbeschichtung spart Kosten und repariert kleine Schäden. Doch wann lohnt sich eine neue Beschichtung und welche Farbe eignet sich dafür?
Wann lohnt sich eine neue Badewannenbeschichtung?
In manchen Fällen lohnt sich eine neue Beschichtung für Ihre Badewanne. Sie sollten jedoch auch erkennen können, wann Sie das Geld in eine neue Badewanne investieren müssen.

Eine neue Beschichtung lohnt sich:
Leichte Abplatzungen ohne tiefgehende Schäden
Feine Risse, die noch keine Undichtigkeiten verursachen
Abgenutzter Badewannenlack mit rauer Oberfläche
Verschlissene, aber intakte Silikonfugen
Verfärbungen

Badewanne muss ausgetauscht werden:
Tiefe Risse oder große Schäden, die Wasser durchlassen
Durchgehender Rost, der die Wanne strukturell schwächt
Beschädigte Armaturen, die sich nicht reparieren lassen
Große Abplatzungen, die die Beschichtung nicht mehr retten kann
Welche Farbe eignet sich für die Beschichtung?
Für eine Badewannenbeschichtung, die lange hält, benötigen Sie spezielle Farben, die eine widerstandsfähige Oberfläche bilden und dauerhaft haften. Je nach Material der Wanne und gewünschter Anwendung stehen verschiedene Lacke zur Verfügung.
Epoxidharz-Lack ist besonders strapazierfähig, chemikalienbeständig und ideal für eine widerstandsfähige Wannenbeschichtung. Er wird in mehreren Schichten aufgetragen und benötigt eine längere Aushärtungszeit.
Flüssigacryl bietet eine glatte, glänzende Oberfläche, eignet sich gut zur Reparatur beschädigter Stellen und wird direkt in die Wanne gegossen.
Spray-Lack ist einfach aufzutragen und ideal für kleinere Ausbesserungen der Badewannenbeschichtung, allerdings weniger robust als andere Methoden.
Roll-On-Lack wird mit einer Lackrolle aufgetragen und sorgt für eine gleichmäßige Beschichtung mit guter Haftung auf verschiedenen Materialien.
Tipp: Die meisten Badewannenlacke sind in Weiß, Creme oder Beige erhältlich, doch auch graue, blaue oder schwarze Töne sind möglich. Mit spezieller Versiegelung können Sie zudem zwischen glänzender oder matter Oberfläche wählen.
Badewannenbeschichtung: So können Sie es selbst machen
Mit der richtigen Vorbereitung wird Ihre alte Wanne wie neu – und das ganz ohne teuren Austausch. Befolgen Sie diese Schritte, um die Badewannenbeschichtung selbst zu machen und Ihrer Wanne neuen Glanz zu verleihen.
Materialien |
Werkzeuge |
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Atemschutzmaske (FFP2 oder FFP3) Föhn oder Heißluftgebläse Rührstab oder Holzspatel Staubsauger mit Feinstaubfilter |

Schritt 1: Vorbereitung
Damit die neue Badewannenbeschichtung dauerhaft hält, muss die Oberfläche gründlich gereinigt, aufgeraut und von Rückständen befreit werden, um eine optimale Basis für den neuen Badewannenlack darzustellen:
Badewanne gründlich reinigen: Verwenden Sie einen speziellen Kalk- und Fettlöser, um alle Ablagerungen restlos zu entfernen. Tragen Sie den Reiniger mit einem weichen Schwamm oder einer Bürste auf und lassen Sie ihn einige Minuten einwirken. Spülen Sie die Wanne mit warmem Wasser ab und prüfen Sie, ob die Oberfläche komplett sauber ist. Achten Sie dabei besonders auf die Silikonfugen, da sich hier häufig Schmutz sammelt. Falls nötig, erneuern Sie beschädigte oder verschimmelte Fugen.
Oberfläche sorgfältig trocknen: Wischen Sie die gesamte Badewanne mit einem sauberen, fusselfreien Tuch trocken. Verwenden Sie einen Föhn oder lassen Sie die Wanne einige Stunden an der Luft trocknen, um Restfeuchtigkeit zu vermeiden. Prüfen Sie mit der Hand, ob die Oberfläche vollständig trocken ist – Feuchtigkeit kann die Haftung der neuen Beschichtung beeinträchtigen.
Alte Beschichtung abschleifen: Nutzen Sie feines Schleifpapier (Körnung 240–400) oder eine elektrische Schleifmaschine, um die alte Wannenbeschichtung anzurauen. Tragen Sie dabei unbedingt eine Schutzbrille und eine Atemmaske, da beim Schleifen feiner Staub entsteht. Um die Oberfläche nicht nachhaltig zu beschädigen, arbeiten Sie mit gleichmäßigen, kreisenden Bewegungen und üben Sie nur leichten Druck aus. Achten Sie darauf, dass am Ende alle glänzenden Stellen mattiert sind – nur so haftet der neue Badewannenlack optimal.
Schleifstaub restlos entfernen: Saugen Sie den Schleifstaub mit einem Staubsauger ab und wischen Sie die Wanne anschließend mit einem feuchten Mikrofasertuch aus. Verwenden Sie zusätzlich einen entfettenden Reiniger oder Isopropanol, um letzte Rückstände zu beseitigen. Warten Sie dann, bis die Badewanne vollständig trocken ist, bevor Sie mit der Beschichtung beginnen.
Letzte Kontrolle der Oberfläche: Überprüfen Sie, ob die gesamte Wannenbeschichtung gleichmäßig angeschliffen und frei von Schmutz oder Staub ist. Falls sich noch glatte Stellen zeigen, schleifen Sie diese nach, um eine optimale Haftung zu gewährleisten. Sorgen Sie am Schluss für eine staubfreie Umgebung, indem Sie Fenster und Türen schließen, bevor Sie den neuen Lack auftragen.
Jetzt ist Ihre Badewanne perfekt vorbereitet – Sie können mit dem nächsten Schritt, dem Auftragen der neuen Beschichtung, beginnen.

Schritt 2: Beschichtung
Jetzt geht es ans Eingemachte: Die neue Badewannenbeschichtung wird aufgetragen. Damit der Lack dauerhaft hält und Ihre Wanne wieder strahlt, ist sorgfältiges Arbeiten gefragt. Folgen Sie dieser Anleitung Schritt für Schritt, um eine gleichmäßige und widerstandsfähige Beschichtung zu erzielen:
Haftgrund auftragen: Der Haftgrund sorgt dafür, dass der neue Badewannenlack optimal auf der Oberfläche haftet und nicht abblättert. Tragen Sie zunächst den Haftgrund mit einer feinen Schaumstoffrolle oder einem Pinsel dünn und gleichmäßig auf. Achten Sie dabei darauf, dass alle Stellen der Wanne bedeckt sind, besonders Übergänge und Kanten. Lassen Sie dann den Haftgrund gemäß den Herstellerangaben trocknen – in der Regel mindestens 1–2 Stunden.
Erste Lackschicht auftragen: Bevor Sie den Badewannenlack auftragen, rühren Sie ihn gründlich um, damit die Konsistenz gleichmäßig bleibt. Verwenden Sie eine saubere Schaumstoffrolle oder einen Lackierpinsel und arbeiten Sie in langen, gleichmäßigen Bahnen, um ein streifenfreies Ergebnis zu erzielen. Achten Sie darauf, den Lack nicht zu dick aufzutragen, da dies Blasen oder unschöne Ansammlungen verursachen kann. Werfen Sie zwischendurch immer wieder einen Blick auf die Oberfläche und bessern Sie kleine Unebenheiten sofort vorsichtig nach.
Erste Lackschicht trocknen lassen: Lassen Sie die erste Beschichtung mindestens 12 bis 24 Stunden trocknen und achten Sie darauf, dass die Umgebung staubfrei bleibt, damit sich kein Schmutz auf der noch feuchten Wannenbeschichtung absetzt. Vermeiden Sie es, die Oberfläche in dieser Zeit zu berühren, da selbst kleinste Berührungen unschöne Dellen oder Fingerabdrücke hinterlassen können.
Zweite Lackschicht auftragen: Tragen Sie die zweite Schicht Badewannenlack ebenso gleichmäßig und dünn auf wie die erste. Achten Sie besonders auf Bereiche, die zuvor ungleichmäßig bedeckt waren, sowie auf kleine Schäden, um ein makelloses Finish zu erzielen.
Endgültige Trocknung: Geben Sie der zweiten Beschichtung mindestens 48 Stunden Zeit, um vollständig auszuhärten, bevor Sie die Wanne wieder benutzen. Prüfen Sie zum Schluss vorsichtig mit der Hand, ob die Oberfläche glatt und fest ist.
Tipp: Verwenden Sie in den ersten Tagen nur milde Reiniger, um die frische Wannenbeschichtung nicht zu beschädigen. Danach sind stärkere Mittel erlaubt – verzichten Sie jedoch auf scharfe oder scheuernde Reiniger, um die Oberfläche nicht zu beschädigen.

Schritt 3: Nachbesserung und Pflege
Nach der vollständigen Trocknung der Badewannenbeschichtung sollten Sie die Oberfläche sorgfältig prüfen und kleine Unebenheiten ausbessern. Falls sich Lacknasen oder ungleichmäßige Beschichtungen gebildet haben, lassen sie sich mit feinem Schleifpapier sanft glätten, ohne die neue Wannenbeschichtung zu beschädigen.
Um die Haltbarkeit zu verlängern, empfiehlt sich eine regelmäßige Versiegelung, die die Schicht widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und Reinigungsmittel macht. Verwenden Sie zur Pflege ausschließlich milde, pH-neutrale Reiniger und weiche Tücher, um die Badewanne schonend zu säubern. So bleibt die neue Beschichtung lange erhalten und Ihr Bad strahlt lange in frischem Glanz.
Häufige Fragen
Auch bei sorgfältiger Planung können beim Selbermachen der Badewannenbeschichtung Fragen auftauchen. Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Themen.
Was kostet die Neubeschichtung der Badewanne?
Die Kosten für eine Badewannenbeschichtung hängen davon ab, ob Sie die Reparatur selbst durchführen oder eine Fachkraft beauftragen. Ein Set mit Badewannenlack und Grundierung kostet etwa 50 bis 150 Euro, je nach Qualität der Beschichtung. Zusätzliche Materialien wie Schleifpapier oder Pinsel kommen zu diesem Betrag noch hinzu.
Beauftragen Sie einen Profi, müssen Sie mit Kosten zwischen 250 und 600 Euro rechnen. Der Vorteil einer professionellen Reparatur liegt in der fachgerechten Anwendung, längeren Haltbarkeit des Ergebnisses und natürlich der Zeitersparnis auf Ihrer Seite. Falls Ihre Badewanne starke Schäden aufweist oder bereits mehrfach beschichtet wurde, kann der Austausch des gesamten Sanitärobjekts langfristig die bessere Lösung sein.
Kann man eine Badewanne auch ohne Abschleifen neu beschichten?
Sie sollten die alte Oberfläche Ihrer Badewanne immer gründlich anschleifen, bevor Sie sie neu beschichten, da nur so die neue Badewannenbeschichtung dauerhaft haften und sich optimal mit dem Material verbinden kann.
Durch das Schleifen rauen Sie die alte Wannenbeschichtung auf und schaffen eine optimale Grundlage für den neuen Lack. Gleichzeitig entfernen Sie Kalk, Fett und Schmutz, die das Ergebnis beeinträchtigen könnten. Achten Sie darauf, den entstehenden Staub vollständig zu beseitigen, bevor Sie die neue Beschichtung auftragen. Auch wenn dieser Schritt etwas Zeit kostet, sorgt er für ein gleichmäßiges und langlebiges Finish.
Was kann man tun, wenn nach der Beschichtung Blasen entstehen?
Blasen in der Badewannenbeschichtung entstehen meist durch Feuchtigkeit, Staub oder eine unzureichend vorbereitete Oberfläche. Auch zu schnelles Trocknen oder eine zu dick aufgetragene Beschichtung begünstigen die Blasenbildung.
Kleine Blasen können Sie nachträglich ausbessern. Schleifen Sie die betroffenen Stellen vorsichtig mit feinem Schleifpapier an und tragen Sie dann eine dünne Schicht Lack nach. Achten Sie dabei darauf, die Wanne vorab gründlich zu reinigen und trocknen zu lassen, um eine erneute Blasenbildung zu vermeiden.
Sollten großflächige Blasen oder Ablösungen auftreten, kann ein kompletter Austausch der Wannenbeschichtung notwendig sein. In diesem Fall – gerade bei wiederholtem Auftreten – sollten Sie sich überlegen, ob Sie einen Fachbetrieb für Sanitärobjekte beauftragen.