1. Kupferrohre und Kupfer-Lötfittings
Der Einsatz von Kupferrohren und Fittings für Trinkwasser-, Heizungswasser- und Druckluftleitungen hat eine lange Tradition. Dementsprechend verbreitet sind derartige Installationen in großen Teilen Europas. Das Metall ist überaus korrosionsbeständig und deshalb sehr lange haltbar. Es ist nicht brennbar und wird auch nach vielen Jahren nicht brüchig.
Kupferrohre sollten nicht für die Trinkwasserinstallation verwendet werden, wenn das Wasser einen niedrigen pH-Wert (unter 7,3) hat (aber: innen verzinnte Kupferrohre sind auch für Wässer mit einem pH-Wert unter 7,3 geeignet). Installationsrohre und Fittings aus Kupfer sowie die für das Verbinden benutzten Lötmittel, sollten zudem dem jeweiligen Stand der Technik entsprechen: Achten Sie beim Kauf auf das Prüfsiegel der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW).
Die großen Vorteile dieser herkömmlichen Installationsmethode liegen in ihrer Kostengünstigkeit und großen Kompatibilität: Die genormten Rohrdurchmesser und Fittingformate sind fast überall erhältlich. Bei ordnungsgemäßer Verwendung gemäß den technischen Regeln für die Installation sind Kupfer-Lötfittings für alle Anwendungsfälle einsetzbar.
Tipp: An einigen Stellen können Verbindungen wegen Brandgefahr oder Platzmangel nur schwer hergestellt werden. Planen Sie daher vorher genau, welche Verbindungen am Installationsort und welche eventuell vorbereitend durchgeführt werden können. Wo keine Lötung möglich ist, können alternativ auch Steck-, Klemm- oder Pressfittings aus Kupfer eingesetzt werden.
Beachten Sie: Der Einsatz von Kupfer-Lötfittings erfordert gewisse Erfahrung und sollte nur von versierten Hobbyhandwerkern durchgeführt werden!
Wie verarbeitet man Kupfer-Lötfittings?
-
Benötigte Rohrmengen und Fittings nach Ihrem Plan zusammenstellen.
-
Kupferrohr mit Kupferrohrabschneider oder feiner Metallsäge passend ablängen. Rohrenden innen und außen entgraten. Rohrende trocknen und außen mit Reinigungsvlies reinigen.
-
Lötflächen komplett mit Flussmittel (Lötfett) bestreichen. Das Lötfett verhindert die Oxidation der Lötstellen und verbessert die Fließeigenschaften des Lots.
-
Das Fitting bis zum Anschlag auf das Rohrende aufschieben.
-
Die Lötstelle mit geeigneter Gasflamme gleichmäßig erhitzen. Je nach Anwendungsgebiet ist Hart- oder Weichlöten möglich. Beachten Sie: Hartlöten ist jedoch für Trinkwasserleitungen nicht zugelassen!
-
Löten mit geeignetem Sanitärlot durchführen. Dabei Flamme von der Lötstelle abwenden und Lot am Rand des Fittings in den Lötspalt fließen lassen, bis sich ringsherum ein geschlossener Lötring bildet.
-
Lötstelle abkühlen lassen und mit feuchtem Tuch reinigen.
2. Messing-Steckfittings
Steckfittings aus Messing ermöglichen die schnellste Verarbeitung – ohne den Einsatz von teuren Werkzeugen, Flussmitteln und Löten: Nach der fachgerechten Vorbereitung des Rohres stecken Sie dieses in das Steckfitting ein, bis es mit einem deutlichen „Klick“ den Rohranschlag erreicht hat. Dabei muss der Widerstand des Dichtelementes zunächst überwunden werden. Beim Einstecken des Rohres in das Fitting schiebt es sich zuerst durch den Demontagering und anschließend durch den Fixierring aus Edelstahl. Wird es weiter in Richtung des Rohranschlages geschoben, passiert es die Distanzscheibe und wird dadurch im Fitting zentriert. Nach dem Zentrieren passiert das Rohr ohne große Kraftanstrengung das Dichtelement, welches beim Durchgang um ca. 18 Prozent verformt wird und somit eine sichere Abdichtung gewährleistet. Wenn das Rohr den Rohranschlag erreicht hat, ist eine dauerhaft dichte Verbindung, entsprechend DIN 1988 (nationale Ergänzungsnorm zur DIN EN 806; Stand: 04/2018), hergestellt. Die Demontage von Steckfittings bis einschließlich 28 Millimeter Durchmesser geschieht ebenso einfach: Durch Druck mit einem Spezialwerkzeug auf den Demontagering spreizt dieser den Fixierring auf, das Fitting kann einfach vom Rohr abgezogen werden und ist selbstverständlich anschließend wiederverwendbar.
Steckverbindungen aus Messing können ohne Gewährleistungseinschränkung für alle Kupferrohre (DIN EN 1057; Stand: 04/2018) für alle drei Rohrqualitäten – Hart, Halbhart und Weich – verwendet werden. Sie sichern bei fachgerechter Verarbeitung eine optimale, dauerhaft dichte Verbindung und können sowohl auf als auch unter Putz verlegt werden. Achten Sie beim Kauf auf das Prüfsiegel der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW).
Wie verarbeitet man Messing-Steckfittings?
-
Vorbereitung
Kupferrohr mit einem Rohrabschneider oder einer feinzahnigen Metallbügelsäge rechtwinklig ablängen.
-
Nach dem Trennen, die Rohrenden innen und außen sorgfältig entgraten (weiches Kupferrohr kalibrieren).
-
Montage
Fitting vor dem Einstecken innen auf Sauberkeit und korrekten Sitz des Dichtelements optisch überprüfen. Rohr unter leichtem Drehen einstecken, bis es den Rohranschlag erreicht hat. Ziehen Sie an dem Rohr, um zu überprüfen, ob die Verbindung fest ist.
-
Demontage
Zur Lösen der Verbindung, dass Demontage-Werkzeug mit der kleineren Gabel an das Rohr und mit der größeren Gabel an das Steckfitting ansetzen. Anschließend das Demontage-Werkzeug mit einer Hand zusammendrücken und das Rohr mit der anderen Hand aus dem Steckfitting herausziehen.
3. Kupfer-Pressfittings
Pressfittings aus Kupfer für die Sanitär- und Heizungstechnik werden mittels eines Presswerkzeugs mit dem Rohr verpresst. Die Abdichtung der Verbindung wird dabei durch einen Dichtring (O-Ring), der sich in einer dafür vorgesehenen Nut im Fitting befindet, hergestellt. Die Vorteile dieser Methode, um Kupferrohre zu verlegen, sind die Zeitersparnis bei der Verarbeitung, die Sauberkeit bei der Arbeit (keine Verunreinigungen am Installationsort oder an den Rohren) und in der Sicherheit (Beschädigungen oder Verbrennungen durch eine Lötflamme sind ausgeschlossen). Achten Sie beim Kauf auf das Prüfsiegel der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) und die KTW-Zulassung für Trinkwasser.
Allgemeine Verarbeitungshinweise: Bei Transport und Lagerung von Pressfittings und Kupferrohren müssen Beschädigungen und Verschmutzungen vermieden werden.
Wie verarbeitet man Kupfer-Pressfittings?
-
Trennen der Kupferrohre
Kupferrohr mit einem Rohrabschneider oder einer feinzahnigen Metallbügelsäge rechtwinklig ablängen. Wenn kunststoffummantelte Kupferrohre eingesetzt werden, muss der Kunststoffmantel im Bereich der Verpressung entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass auf den Kupferrohren keine Längsriefen entstehen.
-
Entgraten der Kupferrohre
Nach dem Trennen, die Rohrenden innen und außen sorgfältig entgraten. Stehen gelassene Innengrate bewirken Strömungsturbulenzen und Druckverluste durch Querschnittsverengung. Außengrate können das Dichtelement des Pressfittings beschädigen oder gar zerschneiden.
-
Kalibrieren weicher Kupferrohre
Die Rohrenden weicher Ringrohre müssen kalibriert werden. Dazu müssen zuerst der Kalibrierdorn und dann der Kalibrierring nacheinander und nicht gleichzeitig in bzw. auf das Rohrende getrieben werden.
-
Prüfung des Dichtringes
Fitting vor dem Einstecken innen auf Sauberkeit und korrekten Sitz des Dichtelementes optisch überprüfen. Es dürfen keine Öle oder Fette als Schmiermittel verwendet werden. Markierung der Einschiebelänge: Für eine fachgerechte und sichere Pressfittingsverbindung muss vor der Montage der Pressfittings die Einschiebelänge auf dem Rohr markiert werden.
-
Einschieben des Rohres
Vor dem Verpressen wird das Rohr unter leichtem Drehen und gleichzeitigem Drücken in axialer Richtung bis zur gekennzeichneten Einschiebelänge in das Pressfitting eingeschoben. Die Markierung der Einschubtiefe muss am Fittingrand zur späteren Kontrolle noch sichtbar sein. Die hohe Festigkeit der Verbindung wird nur bei Einhaltung der vollen Einstecktiefe erreicht!
-
Verpressen mit dem Presswerkzeug
Die vorgeschriebenen Pressbacken oder Schlingen in das Presswerkzeug einlegen. Pressvorgang beginnen und bis zum Ende durchführen.
4. PP-R-Rohrleitungssystem
Das PP-R Rohrleitungssystem für die Kalt- und Warmwasserinstallation, für Hausanschlussstationen, Boileranschlüsse, Wasserverteilung, Steigleitungen, Etagenverteilung oder Armaturenanschlüsse, wird aufgrund seiner hervorragenden technischen Eignung seit mehr als 25 Jahren in der Sanitärinstallation weltweit verwendet. Die Stärke des qualitativ hochwertigen Kunststoff-Rohrleitungssystems – hergestellt aus dem umweltfreundlichen und zukunftsfähigen Werkstoff PP-R (80) – ist eine einfache, aber wirksame Installations- und Verbindungstechnik: Durch einfaches Erwärmen von Rohrende und Verbindungsteil verschmilzt der Kunststoff nach dem Zusammenfügen der Elemente zu einer unlösbaren Verbindung. Aufgrund der umfassenden Rohr- und Formteilpalette findet man für viele Anwendungsbereiche die ideale und passende Lösung. Neben den Vorteilen in puncto Hygiene, Komfort, gesundheitliche Unbedenklichkeit und Flexibilität überzeugt das System auch durch die Vielseitigkeit der Einsatzmöglichkeiten zum Beispiel in Ein- und Mehrfamilienhäusern, Krankenhäusern, Hotels, Bürogebäuden, Schulen und Sportanlagen.
Zudem ist das Kunststoff-Rohrleitungssystem korrosionsresistent, lichtundurchlässig (es besteht somit keine Gefahr der Algenbildung) und weist im Vergleich zu metallischen Rohrleitungen verminderte Strömungsgeräusche auf. Weitere Vorteile gegenüber anderen Rohrleitungssystemen sind:
- hohe Stabilität
- hohe Schlagzähigkeit
- leichtes Gewicht
- optimaler Preis-/Leistungsverhältnis
- einfach Abschneiden und Schweißen!
Achten Sie beim Kauf auf die Zertifizierung gemäß Norm ISO 9001- 2000 (Stand: 04/2018) und das Prüfsiegel der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW).
Wie verarbeitet man PP-R-Rohrleitungssysteme?
-
Die zu verschweißenden Werkstücke werden gemäß den Herstellerangaben vorbereitet, um eine dauerhafte Verbindung zu gewährleisten.
-
Rohr und Formstück zügig und axial bis zur Markierung auf die am Heizelement angebrachten Heizdorn und -buchse schieben und fixieren.
-
Nach Ablauf der Anwärmzeit Rohr und Formstück ruckartig abziehen und bis zur Markierung zusammenschieben. Die Verbindung noch kurz fixiert halten und danach abkühlen lassen.
-
Das Schweißgerät kann ebenfalls direkt am bereits montierten Werkstück eingesetzt werden.
5. Mehrschichtverbundrohrsystem
Das sogenannte Mehrschichtverbundrohr ist ein in fünf Schichten aufgebautes Rohr und kann mit den entsprechenden Fittings verschraubt oder gepresst werden. Anders als bei einer Legierung bleiben bei einem fünf-schichtigen Mehrschichtverbundrohr die positiven Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien erhalten. Die innerste und äußerste Schicht bestehen aus einem sehr hitze- und druckresistenten Polyethylen, eine mittlere Aluminiumschicht garantiert die Formstabilität. Die Materialstruktur erlaubt eine sehr einfache, saubere und schnelle Montage. Von der Rolle verlegt ist die Installation besonders einfach und sparsam, weil Verbinder für einzelne Rohrstücke entfallen. Zudem werden durch die Formbarkeit des Rohres zum Beispiel kaum noch Fittings benötigt, weil Richtungsänderungen auch von Hand oder mit Hilfe von Biegefedern passgenau und sekundenschnell installiert werden können.
Beide Verbindungssysteme, Schrauben und Pressen, sind uneingeschränkt einsetzbar in folgenden Installationsbereichen: Trinkwasserleitungen warm und kalt, Heizungswasserleitungen und Fußbodenheizungsleitung.
Die Montage erfolgt durch einfaches Aufschieben des Fittings und Festdrehen mit passendem Werkzeug. Die Verbindungen sind zudem wieder lösbar. Tipp: An einigen Stellen können Verbindungen wegen Platzmangel nur schwer hergestellt werden. Planen Sie daher vorher genau, welche Verbindungen am Installationsort und welche eventuell vorbereitend durchgeführt werden können.
Achten Sie beim Kauf auf die Zertifizierung gemäß Norm ISO 9001- 2000 (Stand: 04/2018) und das Prüfsiegel der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW).
Wie verarbeitet man geschraubte Mehrschichtverbundrohre?
-
Benötigte Rohrmengen und Fittings nach Ihrem Plan zusammenstellen.
-
Richtungswechsel des Rohres mit Innen- beziehungsweise Außenbiegefeder formen. Mit der Innenbiegefeder können Sie kleinere Radien erzielen.
-
Innenbiegefeder nur dort verwenden, wo sie wieder aus dem Rohr herausgezogen werden kann.
-
Mehrschichtverbundrohr mit Rohrschere passend rechtwinklig ablängen.
-
Rohrenden mit Kalibrierdorn kalibrieren und entgraten.
-
Überwurfmutter und Metalldichtring auf das Rohr aufschieben.
-
Rohr bis zum Anschlag in das Fitting einschieben.
-
Überwurfmutter mit einer Zange oder einem Schlüssel festdrehen, mit einem zweiten Werkzeug das Fitting vor Verdrehen sichern. Fertig.
Wie verarbeitet man gepresste Mehrschichtverbundrohre?
-
Benötigte Rohrmengen und Fittings nach Ihrem Plan zusammenstellen.
-
Richtungswechsel des Rohres mit Innen- beziehungsweise Außenbiegefeder formen. Mit der Innenbiegefeder können Sie kleinere Radien erzielen.
-
Innenbiegefeder nur dort verwenden, wo sie wieder aus dem Rohr herausgezogen werden kann.
-
Mehrschichtverbundrohr mit Rohrschere passend rechtwinklig ablängen.
-
Rohrenden mit Kalibrierdorn kalibrieren und entgraten.
-
Rohr bis zum Anschlag in das Pressfitting einschieben.
-
Montage mit passender Presszange, fertig.