Eine effektive Fassadendämmung spart nicht nur Heizkosten, sondern verbessert auch das Raumklima und trägt zur Steigerung der Energieeffizienz bei. Verschiedene Methoden zur Außendämmung wie das Wärmedämmverbundsystem oder Einblasdämmungen kommen zum Einsatz, um die Fassade optimal zu schützen. Welcher Dämmstoff für Ihr Gebäude geeignet ist, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Was ist eine Fassadendämmung und was bringt sie?
Eine Fassadendämmung schützt das Gebäude vor Wärmeverlust und steigert die Energieeffizienz. Sie eignet sich besonders bei älteren Gebäuden oder Sanierungen. Diese Vorteile bietet eine Fassadendämmung:
• Reduziert Heizkosten durch bessere Wärmedämmung.
• Verbessert das Raumklima und den Wohnkomfort.
• Trägt zum Umweltschutz bei, indem der Energieverbrauch sinkt.
• Erhöht den Wert der Immobilie langfristig.
• Schützt die Bausubstanz vor Witterungseinflüssen und Feuchtigkeit.
Die Dämmung der Fassade spielt eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Außendämmung, da sie die Wärmedämmung des Hauses signifikant erhöht. Dabei können die Kosten für die Fassadendämmung durch staatliche Förderungen teilweise reduziert werden. Eine Fassadendämmung lohnt sich sowohl bei Neubauten als auch bei Modernisierungen und schützt das Gebäude vor Energieverlust, während sie gleichzeitig zur Erhaltung der Bausubstanz beiträgt.
Dämmstoffe für die Fassade
Die Wahl des richtigen Dämmstoffs hängt von verschiedenen Faktoren ab:
• Materialeigenschaften
• Umweltaspekte
• spezifische Anforderungen des Gebäudes
Die gängigsten Dämmstoffe lassen sich in drei Kategorien einteilen, die jeweils unterschiedliche Vorzüge bieten:

Organische Dämmstoffe:
Organische Dämmstoffe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, regulieren Feuchtigkeit, verbessern den Schallschutz und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Sie kommen bei nachhaltigen Bauprojekten und Altbausanierungen zum Einsatz. Beispiele sind Holzfaser, Hanf, Zellulose und Kork.

Mineralische Dämmstoffe:
Mineralische Dämmstoffe bieten eine hohe Feuerbeständigkeit, einen soliden Schallschutz und gute Dämmwerte. Sie kommen sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen zum Einsatz, vor allem bei Fassaden und Dächern. Zu den wichtigsten gehören Mineralwolle, Schaumglas und Perlite.

Synthetische Dämmstoffe:
Synthetische Dämmstoffe wie Polystyrol (EPS, XPS) und Polyurethan kommen oft bei Fassaden- und Dachdämmungen zum Einsatz. Sie bieten eine hohe Dämmleistung bei geringer Materialdicke und eignen sich besonders bei wenig Platz. Sie sind wasserfest, kostengünstig und lassen sich einfach verarbeiten.
Dämmmethoden für die Außenwand
Die Dämmung der Außenwand reduziert Heizkosten und schützt das Gebäude. Verschiedene Methoden wie Wärmedämmverbundsystem, Kerndämmung und Fassadenverkleidung inkl. Dämmung bieten passende Lösungen für jede Bauweise.

Kerndämmung/ Einblasdämmung
Die Kerndämmung, häufig als Einblasdämmung bezeichnet, eignet sich ideal für zweischalige Mauerwerke, bei denen der Hohlraum zwischen den beiden Mauerschalen gefüllt wird. Dadurch verbessert sich die Wärmedämmung des Gebäudes erheblich, und die Heizkosten sinken spürbar. Außerdem ist sie eine gute Wahl für Gebäude, bei denen eine schnelle und unkomplizierte Wärmedämmung gewünscht ist.
Vorteile: | Nachteile: |
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Die Kerndämmung nutzt den vorhandenen Hohlraum und benötigt daher keinen zusätzlichen Platz. Sie lässt sich zügig und relativ kostengünstig umsetzen. Darüber hinaus senkt sie die Heizkosten, da sie die Wärme im Haus hält und das Raumklima optimiert. | Diese Dämmung ist nur möglich, wenn ein Hohlraum im zweischaligen Mauerwerk vorhanden ist. Bei unsachgemäßer Ausführung können Feuchtigkeitsprobleme entstehen. Zudem stößt die Dämmleistung bei zu großen Hohlräumen an ihre Grenzen. |

Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Ein Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS, ist eine effektive Methode zur Außendämmung, bei der Dämmplatten direkt auf die Fassade aufgebracht werden. Diese Dämmplatten bestehen aus einem geeigneten Dämmstoff wie Mineralwolle oder Polystyrol, der die Wärme im Gebäude hält und so den Energieverbrauch deutlich reduziert. Das System wird abschließend mit einem Putz- oder Fassadensystem versehen, das das Dämmmaterial schützt und optisch aufwertet. Es ist geeignet für:
• Neubauten mit Bedarf an effektiver Außendämmung
• Energetische Sanierungen zur Verbesserung der Wärmedämmung
• Gebäude, bei denen eine durchgehende Dämmung der Fassade erwünscht ist
• Objekte ohne denkmalgeschützte Fassaden, da das WDVS die Außenansicht verändert
Vorteile: | Nachteile: |
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Ein WDVS sorgt für eine durchgehende und effiziente Dämmung der gesamten Fassade, da es Wärmebrücken minimiert und die Heizkosten senkt. Die Außendämmung verbessert das Raumklima und schützt die Bausubstanz vor äußeren Witterungseinflüssen. Auch architektonisch lässt sich das Wärmedämmverbundsystem flexibel gestalten, da verschiedene Putz- und Fassadenbeschichtungen möglich sind. | Kosten- und Zeitaufwand im Vergleich zu anderen Dämmmethoden. Zudem ist die Methode bei denkmalgeschützten Fassaden oft nicht zulässig, da die Außenansicht verändert wird. Der verwendete Dämmstoff kann die Brandschutzklasse des Systems beeinflussen, weshalb eine fachgerechte Materialwahl essenziell ist. |

Isolierklinker
Isolierklinker sind eine Kombination aus Dämmmaterial und Klinkerplatten, die als Außendämmung direkt an der Fassade befestigt werden. Diese Methode verbessert die Energieeffizienz des Gebäudes, indem sie die Fassade nicht nur dämmt, sondern auch vor Witterungseinflüssen schützt. Isolierklinker eignen sich ideal für eine energetische Sanierung und bieten zugleich eine ansprechende Klinkeroptik. Geeignet für:
• Gebäude, die eine energieeffiziente Außendämmung benötigen
• Fassaden, die eine optisch ansprechende Klinkeroberfläche erhalten sollen
• Bestandsgebäude, bei denen eine Aufwertung der Dämmung und der Fassade in einem Arbeitsschritt erfolgen soll
Vorteile: | Nachteile: |
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Isolierklinker bieten eine langlebige, witterungsbeständige Lösung zur Dämmung und verleihen der Fassade eine optisch hochwertige Klinkeroptik. Sie steigern die Energieeffizienz des Gebäudes und tragen so zur Reduzierung der Heizkosten bei. Auch die Montage ist oft schneller und kostengünstiger als ein vollwertiges Verblendmauerwerk. | Die Anschaffungskosten für Isolierklinker sind höher als bei herkömmlichen Dämmmaterialien. Zudem ist die Auswahl an Farben und Oberflächenstrukturen begrenzt. Die Dämmung sollte nicht selbst ausgeführt werden: Eine professionelle Anbringung ist erforderlich, um Wärmebrücken und Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. |

Hinterlüftete Vorhangfassade
Die hinterlüftete Vorhangfassade ist eine Fassadenverkleidung mit Dämmung, bei der eine Schicht aus Dämmstoff auf die Außenwand aufgebracht und durch eine luftdurchlässige Zwischenebene von der Fassadenverkleidung getrennt wird. Dieser Hohlraum sorgt für eine kontinuierliche Hinterlüftung, die Feuchtigkeit ableitet und somit zur Haltbarkeit und Stabilität der Fassadendämmung beiträgt. Diese Außendämmung bietet eine langlebige und wetterbeständige Lösung. Geeignet für:
• Gebäude, die eine langlebige und feuchtigkeitsregulierende Fassadendämmung benötigen
• Fassaden, die optisch flexibel gestaltet werden sollen
• Neubauten und energetische Sanierungen, bei denen ein hoher Dämmstandard durch Außendämmung gewünscht wird
Vorteile: | Nachteile: |
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Die Hinterlüftung verhindert Feuchtigkeitsbildung und sorgt für eine stabile Dämmwirkung. Die Fassadenverkleidung schützt den Dämmstoff zusätzlich und bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, was diese Methode optisch flexibel macht. Außerdem eignet sich die hinterlüftete Fassade gut für energetische Sanierungen. | Eine hinterlüftete Vorhangfassade ist im Vergleich zu anderen Dämmmethoden oft teurer und aufwendiger in der Installation. Auch nimmt sie mehr Platz ein, was bei engen Grundstücken eine Herausforderung darstellen kann. Die sorgfältige Planung und Montage durch Fachleute sind daher wichtig, um eine einwandfreie Dämmwirkung zu erzielen. |

Alternative zur Dämmung der Außenwand
Eine Innendämmung bietet sich als Alternative zur Außendämmung an, wenn das Gebäude denkmalgeschützt ist oder die Fassade nicht verändert werden darf. Diese ist besonders geeignet für:
• Denkmalgeschützte Gebäude, bei denen die Fassade unberührt bleiben soll
• Bestandsgebäude, die keine Außendämmung zulassen
• Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, in denen eine Dämmung der gesamten Außenfassade nicht möglich ist
Vorteile: | Nachteile: |
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Diese Methode reduziert den Wärmeverlust und senkt die Heizkosten, ohne das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes zu beeinträchtigen. | Wenn die Dämmung der Innenwand unsachgemäß durchgeführt wird, kann es zu Feuchtigkeit und Schimmel an den Wänden kommen. |
Kosten und Fördermöglichkeiten für die Außendämmung
Die Außendämmung trägt zur Energieeffizienz bei und hilft, langfristig Heizkosten zu senken. Die Kosten variieren je nach Dämmstoff und Fassadentechnik. Dank Förderprogrammen wie der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und der KfW können Bauherren finanzielle Unterstützung erhalten und die Investitionskosten senken.
Ungefähre Kosten pro m² | Fördermöglichkeiten (BEG/KfW) | |
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Wärmedämm- verbundsystem (WDVS) |
100 – 150 Euro
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• Förderung durch BEG für energieeffiziente Sanierung bis zu 20 % • Zuschuss oder zinsgünstige KfW-Darlehen |
Hinterlüftete Vorhangfassade |
150 – 250 Euro
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• BEG-Zuschuss für nachhaltige Dämmprojekte möglich •KfW-Förderkredite verfügbar |
Isolierklinker |
180 – 220 Euro
|
• Förderung bei energetischer Sanierung durch BEG und KfW |
Einblasdämmung/ Kerndämmung |
20 – 50 Euro
|
• BEG-Förderung besonders für energieeffiziente Altbausanierungen verfügbar |
Diese Förderprogramme unterstützen Sie als Hausbesitzer dabei, die Außendämmung zu finanzieren und den Einsatz hochwertiger Dämmstoffe zur Steigerung der Energieeffizienz zu fördern.
Häufige Fragen
Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen zur Außendämmung, zu Kosten und zu Fördermöglichkeiten.
Gibt es eine Dämmpflicht?
Ja, laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) besteht eine Dämmpflicht für Bestandsgebäude, sofern diese nach dem 1. Februar 2002 gekauft wurden. Für Außenwände greift die Dämmpflicht bei umfassenden Renovierungen oder Neubauten, um die Energieeffizienz zu steigern.
Kann ich meine Fassade nachträglich dämmen?
Ja, die Fassadendämmung lässt sich bei nahezu jedem Bestandsgebäude nachträglich durchführen. Besonders bei älteren Gebäuden erhöht eine nachträgliche Dämmung den Wohnkomfort und senkt die Heizkosten.
Darf ich meine Fassade selbst dämmen?
Grundsätzlich ist es erlaubt, die Fassade selbst zu dämmen. Fachkenntnisse sind jedoch notwendig, da Fehler bei der Dämmung Feuchtigkeitsprobleme und Wärmeverluste verursachen können. Zudem müssen Bauvorschriften eingehalten werden.
Wann lohnt sich eine Dämmung der Außenwand?
Eine Außendämmung lohnt sich, wenn das Gebäude schlecht isoliert ist und hohe Heizkosten verursacht. Besonders bei älteren Häusern verbessert die Fassadendämmung die Energieeffizienz, schützt die Bausubstanz und steigert den Wert der Immobilie.