1. Arten und Bauformen von Pkw-Anhängern

Die gängigsten Anhänger für Pkws sind sogenannte Starrdeichselanhänger: Hier sind sowohl die Deichsel als auch die Achse(n) starr mit dem Rahmen verbunden. Starrdeichselanhänger in kleiner Ausführung und mit einer Achse sind leichter zu rangieren und perfekt zum Transport für alles, was für Haus, Hof und Garten nötig ist. Je nach maximal zulässigem Gesamtgewicht können Sie hiermit Bauschutt, Grüngut, Möbelstücke, Dämmstoffe, Plattenwerkstoffe, Fliesen etc. problemlos transportieren.

Größere Anhänger dieses Typs verfügen meist über zwei nahe beieinanderliegende Achsen:
- Tandemachsen mit einem Achsabstand kleiner als ein Meter
- oder Doppelachsen mit einem Achsabstand größer als ein Meter und kleiner als zwei Meter.
Entsprechend haben diese Anhänger auch höhere Nutzlasten, liegen besser auf der Straße und sind ideal für den Transport von großen und schweren Gütern.

Neben der Wahl zwischen Ein-, Tandem- oder Doppelachser macht auch die Bauform des Anhängers den Unterschied: Pritschenanhänger sind die Allrounder und entweder als Hoch- oder Tieflader erhältlich. Sie haben unterschiedlich große Ladeflächen und die Bordwände am Rand der Ladefläche können ebenfalls unterschiedliche Höhen besitzen. Je nach Modell variiert dementsprechend auch das Höchstmaß beim zulässigen Gesamtgewicht. Mit einem Pritschenanhänger können Sie so ziemlich alles transportieren, was auf die Ladefläche des Anhängers passt – vorausgesetzt, das zulässige Gesamtgewicht wird nicht überschritten!
Beachten Sie: Pritschenanhänger können Sie bei Bedarf auch zusätzlich mit einem sogenannten Hochspriegel, einem Untergestellt für Planen, und passenden Planen ausstatten, wodurch das Transportgut vor Witterungseinflüssen geschützt ist.

Diebstahlsicher transportiert man seine Ladung in einem sogenannten Kofferanhänger, der über einen abschließbaren Deckel verfügt.

Wer häufig auch loses Material wie Kies, Sand oder Schotter transportieren muss, wird sich vielleicht eher für einen Kippanhänger entscheiden. Wie der Name schon sagt, verfügt dieser Anhänger über eine kippbare Ladefläche zum einfachen Be- und Entladen. Zudem haben Kippanhänger eine Rückwandklappe: Bei abgesenkter Ladefläche kann sie als praktische Auffahrrampe für Rasenmäher, Schubkarren oder auch leichte Rasentraktoren dienen (Herstellerangaben beachten).

Schließlich gibt es noch Sonderbauformen von Anhängern, die speziell für den Transport ausschließlich eines Gegenstandes gebaut sind – beispielsweise Motorradanhänger, Bootsanhänger oder Pferdeanhänger.
2. Pkw-Anhänger: gebremst oder ungebremst
Kleine Anhänger mit einem maximalen Gesamtgewicht von 750 Kilogramm benötigen keine eigene Bremse. Anhänger mit einem Gesamtgewicht über 750 Kilogramm und bis zu 3,5 Tonnen müssen über eine eigene Bremsvorrichtung verfügen. Die Vorteile der gebremsten Anhänger sind unter anderem:
- Bremsweg verringert sich und das Gespann kommt schneller zum Stehen.
- Höhere Nutzlasten – auch für kleinere Zugfahrzeuge.
- Die Bremsen des Zugfahrzeugs werden geschont.
3. Ladungssicherung

Sind alle Formalien geklärt und der Anhänger korrekt am Fahrzeug angekuppelt (Herstellerangaben beachten), kann es losgehen. Damit aber die Gegenstände auf einem Anhänger nicht verrutschen, umfallen, verrollen oder gar herabfallen, ist ein korrektes Verladen und eine fachgerechte Sicherung unabdingbar. Wie Sie die Ladung auf Ihrem Anhänger korrekt sichern, lesen Sie in folgendem BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Ladung richtig sichern
4. Checkliste: Vor Abfahrt immer prüfen

Überprüfen Sie Ihren Anhänger außerdem vor jeder Fahrt (je nach Ausstattung Ihres Anhängers):
- Ist die Beleuchtung funktionsbereit und unbeschädigt?
- Ist die Kugelkupplung richtig eingerastet und gesichert?
- Ist das Stützrad korrekt hochgestellt und fixiert?
- Ist der Handbremshebel gelöst?
- Ist das Gewicht der Ladung richtig verteilt und gegen Verrutschen gesichert?
- Liegt das Abreißseil über der Anhängevorrichtung des Zugfahrzeuges?
- Ist die Flachplane/Hochplane ordnungsgemäß abgespannt und geschlossen?
- Sind die Reifen mit dem richtigen Luftdruck befüllt, weisen keine Beschädigungen auf und verfügen über ausreichendes Profil?
- Sind die Abstell-, Schnellhub und Kurbelstützen angehoben und gesichert?
- Sind die Auffahrschienen fest montiert, verstaut und gesichert?
- Sind die Unterlegkeile entfernt und sicher verstaut?
- Sind die Bordwände, Klappen, Türen, etc. verschlossen und gesichert?
5. Tipps zum Fahren mit Anhänger

Wenn Sie noch nie oder längere Zeit nicht mit einem Anhänger gefahren sind, üben Sie auf einem Verkehrsübungsplatz. Beim Rückwärtsfahren müssen Sie beispielsweise in die entgegengesetzte Richtung lenken, in die der Anhänger fahren soll. Auch vergrößert sich durch einen Anhänger der Gesamtradstand des Fahrzeuges. Deshalb ist es wichtig, beim Abbiegen einen größeren Wendekreis einzurechnen. Vergrößern Sie außerdem Ihren Sicherheitsabstand: Die Masse des Anhängers einschließlich Ladung verlängert den Bremsweg! Da das Gespann außerdem eine größere Angriffsfläche für Wind bietet, passen Sie bei Seitenwind die Geschwindigkeit entsprechend an. Falls der Anhänger doch einmal leicht ins Schlingern geraten sollte, reduzieren Sie das Tempo, damit sich das Gespann wieder beruhigt. Schlingert nicht nur der Anhänger, sondern auch das Zugfahrzeug, halten Sie das Lenkrad gerade und treten Sie kurz und kräftig auf die Bremse.
6. Pflege und Wartung eines Pkw-Anhängers
Eine lange Funktionalität Ihres Anhängers ist nur gewährleistet, wenn Sie ihn regelmäßig reinigen und pflegen: Entfernen Sie Verschmutzungen immer sofort, da diese auf die Oberfläche des Bodens einwirken und entsprechende Spuren hinterlassen. Reinigen Sie Ihren Anhänger ausschließlich mit klarem Wasser (ggf. mit Zusatz eines neutralen Reinigungsmittels). Lassen Sie anschließend den Anhänger im Freien komplett trocknen. Andernfalls können Staunässe, unzureichende Belüftung und hohe Luftfeuchtigkeit zu einer sogenannten Weißrostbildung auf den verzinkten Oberflächen führen.
Beachten Sie: Nutzen Sie für die Reinigung einen Hochdruckreiniger, vermeiden Sie den direkten Kontakt des Wasserstrahles auf die Teile der Zugkugelkupplung, Bremsanlage, Radnabe, Radlager und der Beleuchtungsanlage.
Kontrollieren Sie regelmäßig den Reifenfülldruck und die Profiltiefe sowie die Radschrauben auf ihren festen Sitz und ziehen Sie diese gegebenenfalls nach. Wartungsmaßnahmen an der Achse, Bremsanlage, Beleuchtungsanlage und der Kupplung müssen durch eine Fachwerkstatt durchgeführt werden. Wie das Auto muss auch der Anhänger alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung.
Beachten Sie: Auch selten genutzte Anhänger unterliegen dem Alterungsprozess und müssen regelmäßig gewartet werden.