Dachboden ausbauen – Schritt für Schritt

Vom ungenutzten Dachstuhl zum neuen Lieblingsort: Mit der richtigen Planung und Ausführung können Sie Ihren Dachboden ausbauen. So wird aus dem staubigen Speicher eine gemütliche Oase. Unser umfassender Leitfaden nimmt Sie an die Hand – und dient als umfassende Quelle für Ideen, Planung und Genehmigungen bis hin zu Umsetzung und Raumaufteilung im fertig ausgebauten Dachgeschoss. Mit Hilfe unserer BAUHAUS-Fachleute wird Ihr Dachspitz zum Highlight Ihres Hauses.


Die ungenutzte Etage neu entdecken

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihren Dachboden auszubauen? Der Raum unter dem Dach bietet in vielen Häusern ungenutztes Potenzial. Stellen Sie sich vor, aus dem dunklen Speicher wird ein helles, gemütliches Schlafzimmer. Oder wie wäre es mit einem ruhigen Büro, fernab vom Trubel des Alltags? 

Beim Dachspitz ausbauen geht es genau darum: Sie schaffen neuen Wohnraum, ohne Ihr Haus zu vergrößern. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, was Sie dabei Schritt für Schritt alles beachten sollten. So wird Ihr Dach vielleicht bald zum Lieblingsplatz im ganzen Haus.


Werkzeug und Materialien für Ihr neues Dachgeschoss

  • Bosch Professional AMPShare 18V Akku-Trockenbauschrauber GTB 18V-45 L (5 -tlg.)

    Bosch Professional AMPShare 18V Akku-Trockenbauschrauber

    189 , -

  • Bosch Professional Schlagbohrmaschine GSB 13 RE

    Bosch Professional Schlagbohrmaschine

    74 , 95

  • Wolfcraft Blechschere

    Wolfcraft Blechschere

    18 , 90

  • Wisent Venezianische Glättkelle

    Wisent Venezianische Glättkelle

    10 , 95

  • Knauf Schleifgitter

    Knauf Schleifgitter

    6 , 75

    pro Karton

  • BAUHAUS Wasserwaage  (100 cm)

    BAUHAUS Wasserwaage

    13 , 95

Die Planungsphase: Grundstein für den Dachbodenausbau

Bausubstanz prüfen: Dachstuhl und Dachdeckung unter der Lupe

Nicht jeder Dachspitz eignet sich auch als Wohnraum. Grundsätzlich lassen sich schräge Dächer besser ausbauen als flacher geneigte. Entsprechend sollte die Dachneigung größer als 30 Grad sein, wenn Sie Ihren Dachboden so ausbauen wollen, dass Sie Ihr Dach auch sinnvoll nutzen können. 

Keine Rolle spielt, ob der Dachstuhl als Sparren-, Pfetten- oder Kehlbalkendach angelegt ist. Maßgeblich ist, dass eine Mindestraumhöhe von 2,30 m und eine ausreichende Grundfläche von mindestens 20 Quadratmetern gegeben ist.

Prüfen sollten Sie unbedingt auch die Dacheindeckung: Sie muss absolut unversehrt und wasserdicht sein. Sonst würde die Dämmung in kürzester Zeit Wasser aufsaugen. Schimmel und Feuchtigkeitsschäden wären die Folge. Besonders der Dachbelag von Altbauen muss häufig erst repariert werden, bevor Sie das Dach ausbauen können.

Hat Ihr Dach eine ausreichende Neigung und Größe und ist die Eindeckung dicht, steht der Erweiterung der Wohnfläche entweder als komplette Wohnung oder als einzelnes Schlafzimmer, Bad, Arbeitszimmer oder Hobbyraum grundsätzlich nichts im Wege.

Rechtliche Voraussetzungen klären: Anfrage bei der Baubehörde

Der nächste Schritt zum ausgebauten Dach ist die Anfrage bei der zuständigen Baubehörde: Ist ein Dachausbau überhaupt zulässig? Diese Frage ist entscheidend, denn nicht jeder Dachboden darf einfach so umgestaltet werden. 

Verschiedene rechtliche Voraussetzungen und Bedenken sollten Sie beachten:

  • Baurecht: Die Baubehörde prüft, ob Ihr Vorhaben mit dem lokalen Baurecht vereinbar ist. Dazu zählen Bebauungspläne, die bestimmte Nutzungen in Ihrem Gebiet erlauben oder ausschließen.
  • Denkmalschutz: Falls Ihr Haus unter Denkmalschutz steht, sind die Anforderungen noch strenger. Hier benötigen Sie oft zusätzliche Genehmigungen.
  • Brandschutz: Auch der Brandschutz spielt eine große Rolle. Es gibt Vorschriften für Fluchtwege und Materialien, die verwendet werden dürfen.
  • Statik: Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Statik Ihres Hauses. Die zusätzliche Last durch den Ausbau muss von der vorhandenen Bausubstanz getragen werden können.

Spricht aus Sicht der Behörden nichts dagegen, erteilen sie in der Regel eine Baugenehmigung für den Dachgeschossausbau.

Mit Profis arbeiten: Die Rolle von Architekten und Fachhandwerkern

Unsere BAUHAUS-Fachleute empfehlen, dass Sie für die Planung am besten einen Architekten oder eine Architektin beauftragen. So haben Sie Hilfe vom Fach, welche sich um die Bestandsaufnahme im Dachstuhl kümmert und dabei Statik, Wärme- und Brandschutz beachtet. Auch für den Ausbau selbst raten wir dazu, Fachleute zu Rate zu ziehen. Sie prüfen zum Beispiel die Anschlussmöglichkeiten an die vorhandene Be- und Entwässerung oder die Erweiterung der Heizungsanlage und können komplexere Aufgaben, wie z. B. Fenster einbauen, kompetent durchführen.

Wenden Sie sich gerne an den BAUHAUS-Montageservice. Wir arbeiten mit kompetenten Handwerksbetrieben und legen gerne mit Hand damit, damit Ihr Dachausbau gelingt.


Licht ins Dunkel: Fensterplanung & -einbau beim Dachausbau

Fenster beim Dachboden ausbauen

Fensterflächen richtig bemessen: Gesetzliche Anforderungen und praktische Tipps

Je nach Grundfläche des neuen Dachraums und Baugesetzgebung in Ihrem Bundesland müssen Sie genug Fensterfläche einplanen. Als Faustregel gilt, dass Fenster 1/8 der Netto-Grundfläche ausmachen sollten. Genaueres erfahren Sie von Ihrer zuständigen Baubehörde weiß mehr, da es lokale Sonderregelungen gibt. 

Am einfachsten ist es, alte Dachflächenfenster durch neue zu ersetzen. Wichtig ist, hier ganz genau zu arbeiten. Denn besonders der Anschluss an die Dachdämmung muss lückenlos sein. 

Wo neue Fenster im Dachgeschoss gesetzt werden sollen, sollte der Profi ran. Er kann bei Bedarf sogenannte „Wechsel“ einziehen, die einen Sparren überbrücken und so größere Fenster möglich machen.

Zum Ratgeber Dachfenster einbauen


Ein warmes Nest unterm Dach: Effiziente Dachdämmung

Skizze Dämmschichten beim Dach dämmen

In Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein spielt das Thema Energiesparen eine zentrale Rolle – auch und besonders beim Ausbau Ihres Dachbodens. Eine sorgfältige Dämmung ist der Schlüssel zu einem gemütlichen und energieeffizienten Wohnraum unter dem Dach.

Eine der effektivsten Methoden, Ihr Dach in eine wohlige Wohnebene zu verwandeln, ist die Zwischensparrendämmung. Dabei wird Klemmfilz direkt zwischen den Dachsparren angebracht. Dies sorgt nicht nur für eine hervorragende Wärmeisolation, sondern auch für einen verbesserten Schallschutz.

Die Auswahl des Dämmmaterials richtet sich nach der Wärmeleitgruppe: Je niedriger der Wert, desto besser die Isolationsfähigkeit. Ziel ist es, die Anforderungen der Energieeinsparverordnung zu erfüllen. Dies klappt bereits mit einer Dämmung von 25 Zentimetern Stärke.

Sind die Sparren für eine ausreichende Dämmung zu flach, bietet sich die Untersparrendämmung als Lösung an. Dabei wird eine zusätzliche Dämmebene unter den Sparren angebracht, was nicht nur die Isolationswerte verbessert, sondern auch Wärmebrücken minimiert und somit für ein gleichmäßig temperiertes Wohnambiente sorgt.

Zum Ratgeber Dach von innen dämmen

U-Werte und Energieeinsparverordnung: Normen für ein warmes Zuhause

Beim Dachboden ausbauen treffen Sie häufig auf den Begriff U-Wert. Dieser Wert sagt aus, wie gut die Dämmung eines Hauses ist. Ein niedriger U-Wert bedeutet, dass weniger Wärme nach draußen verloren geht. Das ist gut, denn so bleibt Ihr Dachspitz im Winter warm und im Sommer angenehm kühl. 

 Die Energieeinsparverordnung gibt vor, welchen U-Wert Ihre Dämmung erreichen sollte. Aktuell liegt dieser Wert bei 0,24 W/(m²K) für Dächer. Wenn Sie Ihr Dachgeschoss ausbauen, achten Sie darauf, dass die Dämmung diesen Wert erreicht oder sogar unterschreitet. 

 Beachten Sie: Beim Neubau gelten strengere U-Werte als bei Altbauten. Das alles klingt kompliziert, hilft Ihnen jedoch, Energie und somit Geld zu sparen. So sorgen Sie für ein warmes Zuhause und tun gleichzeitig etwas für die Umwelt.

Verkleidung und Isolierung: Von der Dämmung zur dekorativen Oberfläche

Wenn Sie Ihren Dachboden ausbauen, kommen Sie an einem wichtigen Schritt nicht vorbei: Dachschrägen und Fensterlaibungen müssen verkleidet werden. Das ist nicht nur nötig, um die Dämmung zu schützen, sondern auch, um Ihrem neuen Raum das gewisse Etwas zu verleihen. 

Sie starten mit der Isolierung und schaffen so eine Basis für das, was später sichtbar sein wird – ob Anstrich, Tapeten oder Feinputz. Diese Schicht beeinflusst nicht nur das Raumklima, sondern schenkt Ihren ausgebauten Dachräumen auch eine individuelle Note.

Zum Ratgeber Dachschrägen verkleiden


Der richtige Fußboden beim Dachboden ausbauen

Trockenschüttung wird beim Dachboden ausbauen aus Sack auf Fußboden gekippt

Ein wichtiger Schritt beim Dachboden ausbauen ist die Wahl des richtigen Fußbodens. Gerade wenn der vorhandene Boden aus unebenen Dielen oder rohem Beton besteht, bietet sich Trockenestrich als Lösung an. Diese Methode ist nicht nur einfach in der Handhabung, sondern schafft auch eine ebene Fläche, auf der Sie Ihre Wände errichten können.

Zuerst verteilen Sie eine Trockenschüttung auf dem Boden. Falls Sie Dielen als Untergrund haben, legen Sie zunächst eine Folie aus, bevor Sie die Schüttung anbringen. Die Schüttung wird dann glatt abgezogen. 

Anschließend verlegen Sie darauf die Estrichelemente. Diese können Sie einfach miteinander verschrauben oder verkleben. So entsteht ein stabiler und ebener Boden, der bereit für die weiteren Schritte Ihres Ausbauprojekts ist.

Ein zusätzlicher Vorteil: Die Trockenschüttung wirkt auch trittschalldämmend. Das bedeutet, dass weniger Lärm von einem Stockwerk zum nächsten dringt. 

Zum Ratgeber Untergrund für Bodenbeläge vorbereiten


Rohe Trockenbauwände beim Dachspitz ausbauen

Raumaufteilung: Platz optimal nutzen

Materialien für die Raumaufteilung: Gipskarton vs. Gipsfaser

Bei der Gestaltung Ihres Dachbodenausbaus spielt die Wahl des Materials für die Beplankung der Wände eine wichtige Rolle:

  • Gipskarton, bekannt für seinen Gipskern und die Kartonummantelung, überzeugt durch sein leichtes Gewicht und die einfache Handhabung. Die besondere Form der Plattenkanten erleichtert das Verspachteln, was zu einem sauberen Finish führt.
  • Gipsfaserplatten hingegen, verstärkt durch eingearbeitete Papierfasern, zeichnen sich durch ihre Robustheit und Schallisolierung aus. Sie sind die bevorzugte Wahl für Bereiche, die eine höhere Belastung erwarten oder eine verbesserte Schalldämmung benötigen.

Unabhängig von der Wahl des Materials sind Profile aus Metall die stabilste Basis für die Konstruktion von Trockenbauwänden: Sie gewährleisten gerade Wände und verringern das Risiko von Spannungsrissen – besonders im Vergleich zu Holzlatten.

Zum Ratgeber Trockenbauwände stellen

 

Die Kunst der Raumaufteilung: Von niedrigen Decken und gemütlichen Ecken

Beim Ausbauen des Dachbodens sehen sich viele Bauleute vor der Herausforderung niedriger Decken und kleiner Räume. Mit ein paar kreativen Ideen werden solche vermeintlichen Schwierigkeiten jedoch schnell zu gestalterischen Chancen:

  • Niedrige Decken können eine behagliche Stimmung erzeugen, vor allem, wenn Sie sie mit indirekter Beleuchtung kombinieren oder in warmen Farbtönen wie Creme oder Terracotta streichen oder fliesen.
  • Kleine Räume lassen sich wunderbar für spezielle Zwecke einrichten. Eine maßgeschneiderte Leseecke oder ein stilles Büro sind perfekte Beispiele, wie Sie jeden Quadratzentimeter sinnvoll einsetzen. Individuell angepasste Möbelstücke maximieren den Raum und schaffen persönliche und funktionale Bereiche.

Häufige Fragen zum Dachbodenausbau

Unsere BAUHAUS-Fachleute beantworten Fragen, die viele Kunden rund ums Ausbauen ihres Dachbodens stellen.

Wie viel kostet es, den Dachboden auszubauen?

Die Kosten für das Ausbauen des Dachbodens hängen von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel spielen die Größe des Dachstuhls und die gewünschten Materialien eine Rolle, jedoch auch, wer den Ausbau durchführt. Im Durchschnitt können Sie mit Kosten zwischen 1.000 und 2.500 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Es ist wichtig, vorab einen genauen Plan zu erstellen, um die Kosten besser abschätzen zu können. Holen Sie sich am besten einen Kostenvoranschlag vom Fachbetrieb.

Ist ein Dachgeschossausbau genehmigungspflichtig?

Ja, in vielen Fällen ist es genehmigungspflichtig, den Dachboden auszubauen. Allerdings kommt es stark auf Ihre lokale Baubehörde an. Bevor Sie überhaupt mit der Planung beginnen, sollten Sie dort nachfragen. Dies gilt besonders, wenn Sie die Wohnfläche vergrößern oder die Dachstruktur verändern möchten. So beugen Sie Problemen vor.

Kann man Dachboden selber ausbauen?

Ja, Sie können Ihren Dachboden (teilweise) selbst ausbauen, wenn Sie handwerklich geschickt sind. Einfache Arbeiten wie Dämmen oder Verkleiden können oft in Eigenleistung erfolgen. Bei Planung, Elektrik, Statik oder Sanitär sollten Sie jedoch unbedingt Fachleute hinzuziehen. Informieren Sie sich gut, bevor Sie starten.

Kann man jedes Dach ausbauen?

Leider nein. Nicht jedes Dachgeschoss eignet sich zum Ausbauen. Wichtig sind eine Dachneigung von mehr als 30 Grad und eine Mindestraumhöhe von 2,30 Metern, um genügend Platz für einen komfortablen Wohnraum zu schaffen. Bevor Sie mit dem Projekt beginnen, empfehlen wir eine Prüfung durch eine Fachperson, um die statischen Anforderungen und die Machbarkeit sicherzustellen.