Im Sommer kann man sich einfach gemütlich ins Gras legen und die Sonne genießen? Das klappt nur fast – denn auch der Rasen braucht im Sommer ein wenig Pflege. Vor allem muss man ihm helfen, mit Hitze und Trockenheit klar zu kommen.
Der Rasen im Sommer
Der Rasen hat es nicht leicht im Sommer. Nicht nur, dass er von den Gartennutzern in diesen Wochen am intensivsten beansprucht und belastet wird, die extremen Wetterlagen fordern ebenfalls ihren Tribut. Und das können große Hitze und Trockenheit, aber auch immer mal anhaltender Regen mitten in einer Wachstumsperiode sein.
Dazu kommen die menschengemachten Probleme wie Abriebstellen auf der Grasnarbe durch spielende Kinder und Tiere. Auch ein in die Höhe schießender Rasen, während die Besitzer mehrere Wochen im Sommerurlaub sind, sorgt beim Grün für Stress.
Um immer dicht und grün zu sein, braucht der Rasen vor allem zwischen Anfang Juni und Ende August ein planmäßiges Management. Dazu gehören regelmäßiges Mähen, Bewässern und auch Düngen.
Richtig mähen
Regelmäßiges Mähen macht den Rasen dicht und grün: Die Rasenwurzeln verzweigen sich, bilden so eine dichte Grasnarbe und Unkräuter werden in Schach gehalten.
Bevor Sie allerdings das erste Mal einen Rasenmäher über Ihre neue Rasenfläche schieben, sollten Sie einige wenige Grundsätze verinnerlichen.
Was ist die richtige Schnitthöhe für den Rasen?
Man sollte nie mehr als ein Drittel der Halmhöhe abschneiden. In der Regel wird der Rasen von sechs auf vier Zentimeter Höhe gekappt. Einige Rasenmäher haben keine konkreten Schnitthöhenangaben, dann am besten auf einer kleinen Versuchsfläche mit dem Zollstock ausmessen, welche Stufe dem am nächsten kommt.
Vorsicht: Ein (Benzin-)Rasenmäher läuft praktisch immer mit Vollgas. Jede Bahn liegt sauber neben der letzten, die Überlappung sollte nicht mehr als eine Radbreite betragen.
Wie oft soll ich den Rasen mähen?
Die Frequenz des Mähens ist natürlich von Saatgut, Düngergabe und Wetter abhängig. Man kann davon ausgehen, dass man in der Hauptsaison mindestens einmal pro Woche mähen muss.
Wer das Schnittgut nicht im Fangkorb sammelt, sondern mulcht, muss in der Wachstumsphase möglicherweise zweimal pro Woche ran. Moderne Robotermäher, die kontinuierlich im Einsatz sind, arbeiten übrigens immer als Mulchmäher.
Wichtig ist vor allem auch der Zustand des Rasenmähers: Nur scharfe Messer geben einen sauberen Schnitt. Wer mit dem Mäher regelmäßig Maulwurfshügel überfährt, zahlt hier den Preis für seine Nachlässigkeit.
Nach einem Urlaub wird der Rasen im Regelfall zehn Zentimeter Höhe und mehr erreicht haben. Dann sollte man den Rasen über mehrere Tage in zwei oder drei Durchgängen wieder auf Normalhöhe schneiden. Ein Gewaltakt in einem Durchgang schädigt den Rasen nachhaltig.
Generell sollte der Rasen in langen Trockenphasen nicht zu kurz geschnitten werden: Die Gräser verlieren sonst noch schneller ihre Flüssigkeit und „verbrennen“ in der anhaltenden Sonnenstrahlung.
Rasen richtig düngen
Natürlich gibt es Dünge-Standards, die auf fast jede Rasenfläche zutreffen. Trotzdem sollte man im Sommer auf Nummer sicher gehen und eine Bodenanalyse vornehmen. Das verhindert, dass Mängel unerkannt bleiben oder das Rasenwachstum in die falsche Richtung gesteuert wird. Für die Bodenanalyse gibt es Rat und Test-Sets im Fachcentrum. Die Landwirtschaftskammern bieten oft über ihren Pflanzenschutzdienst ebenfalls Bodenanalysen an.
Welcher Rasen muss wie oft gedüngt werden?
Rasen wird in der Regel zweimal im Jahr gedüngt, viel beanspruchte Flächen auch dreimal. Leicht sandige Böden benötigen regelmäßig erhöhte Düngermengen. Schwere lehmige Böden speichern wiederum Wasser und Dünger und müssen deshalb weniger bestreut werden.
Wieso düngt man den Rasen überhaupt?
Ein typisches Ziel der Düngung ist nicht nur, die Grashalme zu stärken, sondern auch unerwünschte Rasengräser und Unkräuter zu verdrängen. Dafür benötigt man wachstumsfördernde Nährstoffe, wie z. B. Phosphor und Stickstoff, die sich in den meisten Düngern finden.
Die letzte Düngung erfolgt im Spätsommer und bereitet mit Kalium den Rasen auf den Herbst vor. Nur mit einem Streuwagen lässt sich der Dünger gleichmäßig verteilen. Versuche gar nicht erst, den Dünger mit der Hand auszustreuen; das ist eine Kunst, die nur noch alte Landwirte beherrschen.
Bitte in jedem Fall aufmerksam die Dosierungsanleitung der Hersteller beachten.