Kompost anlegen in 4 Schritten – Anleitung & Tipps
Kompost anlegen leicht gemacht: Entdecken Sie unsere einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung und werden Sie zum Kompost-Profi. Von der Wahl des richtigen Standorts über die richtigen Schichten bis hin zu den nötigen Materialien. Machen Sie den ersten Schritt zur umweltfreundlichen Entsorgung Ihrer Küchen- und Gartenabfälle. Ob im eigenen Garten, auf dem Balkon oder in der Wohnung – unsere BAUHAUS-Fachleute teilen ihr Wissen, damit Sie erfolgreich Ihren eigenen Kompost(haufen) anlegen können.1. Schritt: Alles beginnt mit dem richtigen Standort
Beim Kompost anlegen ist der richtige Standort entscheidend.
Suchen Sie hierfür am besten einen halbschattigen Platz in Ihrem Garten. Zu viel Sonne trocknet den Kompost aus und schadet den Mikroorganismen. Ein windgeschützter Ort mit humusreichem Boden ist ideal, damit nützliche Kleinlebewesen den Kompost besiedeln können.
Für eine gute Belüftung und Verrottung sollte Ihr Kompost möglichst offen sein. Vermeiden Sie es, Ihren Komposthaufen in einer Senke oder Grube anzulegen. Damit verhindern Sie Staunässe und damit Fäulnis.
Ihr Kompost sollte leicht erreichbar sein, auch mit der Schubkarre. Wo möglich empfehlen wir eine direkte Nähe zur Küche, da hier ein Großteil Ihrer Bio-Abfälle entsteht. Halten Sie außerdem ausreichend Abstand zu Ihren Nachbarn und deren Haus oder Terrasse, um eine Geruchsbelästigung zu verhindern.
Unser Tipp: Sie können Pflanzen wie Kürbis oder Zucchini darauf setzen, die Schatten spenden und die entstandenen Nährstoffe direkt aufnehmen können.
2. Schritt: Welcher Komposter ist der Richtige?
Beim Kompost anlegen ist die Wahl des richtigen Komposters wichtig. Es gibt verschiedene Typen, die sich in Material, Größe und Kompostierdauer unterscheiden.
Komposthaufen
Ein Komposthaufen ist die einfachste Form. Sie benötigen lediglich einen Platz im Garten, wo Sie Ihre organischen Abfälle sammeln. Dieser Typ ist gut, wenn Sie viel Platz haben. Er ist einfach anzulegen, kostet wenig und bietet viel Raum für Kompost. Allerdings kann er Tiere anziehen und den Bio-Abfall langsamer kompostieren.
Schnellkomposter
Thermokomposter, oft Schnellkomposter genannt, sind geschlossene Behälter. Sie halten die Wärme besser und beschleunigen so den Kompostierprozess. Sie sind ideal für kleinere Gärten und kompostieren vergleichbar schnell. In der Regel bestehen Sie aus witterungsbeständigem Kunststoff und sind damit lange haltbar. Ein Nachteil ist lediglich der Preis, der höher ist als bei einem einfachen Haufen.
Lattenkomposter
Lattenkomposter sind in der Regel aus Metall oder Lärchen- oder Fichtenholz und lassen viel Luft an den Kompost. Sie eignen sich prima für mittelgroße Gärten, sehen schön aus und sind einfach zu verwenden. Jedoch kann Holz mit der Zeit verrotten. Jeder Komposter-Typ hat seine Vorteile. Die Wahl hängt von Ihrem Garten und Ihren Bedürfnissen ab. Gerne beraten Sie unsere Fachleute zum passenden BAUHAUS-Komposter entweder online, telefonisch oder im Fachcentrum vor Ort.
3. Schritt: Kompost anlegen: Was darf rein?
Beim Kompost anlegen ist es wichtig zu wissen, was auf den Komposthaufen darf und was nicht. Denn nicht alles ist gut für Ihren Kompost.
Darf rein:
• Obst- und Gemüsereste
• Kaffeesatz und Filtertüten
• Eierschalen • Rasenschnitt
• Laub
Diese Sachen verrotten gut und machen Ihren Kompost reich und nährstoffreich.
Darf nicht rein:
• Fleisch und Fisch
• kranke Pflanzen
• Unkraut mit Samen
• Katzenstreu
• Plastik oder Metall
Diese Dinge verrotten schlecht oder können Krankheiten und Schädlinge anziehen. Sie passen nicht in einen guten Kompost. Wenn Sie diese Regeln beachten, wird Ihr Kompost gut und Ihr Garten kann von gutem Humus profitieren.
4. Schritt: Kompost anlegen in 6 Schichten
Kompost anlegen ist vor allem eines: Die Kunst des Schichtens. Um Ihren Kompost richtig anzulegen, arbeiten Sie am besten in 6 Schichten. So entsteht ein gut durchmischter, nährstoffreicher Kompost.
1. Erde oder Kompost
Beginnen Sie von unten her mit einer 15 cm dicken Schicht aus Erde oder Kompost. Sie bietet eine gute Grundlage für einen neuen Komposthaufen.
2. Grobes Material
Schichten Sie nun etwa 10-15 cm grobes Material wie Zweige oder Häckselgut an. Dies sorgt für Luftzufuhr von unten und verhindert Staunässe.
3. Grüne Schicht
Als nächstes kommt eine 10 cm dicke Schicht aus feuchten Grünabfällen. Dazu gehört frischer Rasenschnitt genau wie Küchenabfälle (Gemüsereste, Kaffeesatz). Diese Materialien sind reich an Stickstoff.
4. Braune Schicht
Darauf folgt eine 10-15 cm dicke „braune“ Schicht aus trockenem Material wie Laub, Stroh oder zerkleinerter Pappe. Diese Materialien liefern Kohlenstoff, der für den Kompostierungsprozess wichtig ist.
5. Kompost oder Kompostbeschleuniger
Wenn Sie bereits Kompost haben, fügen Sie eine dünne Schicht davon hinzu. Alternativ können Sie auch Kompostbeschleuniger verwenden. Dieses Hilfsmittel enthält viele wichtige Kompostbakterien und Pilzkulturen und beschleunigt auf diese Weise den Kompostierungsprozess.
6. Laub oder Blätter
Obenauf legen Sie nun eine dünne Decke aus Laub, Stroh oder den Blättern von großen Blattpflanzen wie Kürbis oder Rhabarber. Nach dem Anlegen sollten Sie den Kompost mit einer Gießkanne leicht befeuchten. Achten Sie darauf, dass er feucht, aber nicht nass ist. Dies ist wichtig für die Aktivität der Mikroorganismen.
Die Komposterde ist fertig: Was nun?
Ihre Komposterde ist reif, sobald sie eine dunkle, krümelige Beschaffenheit annimmt und einen erdigen Duft verströmt. Ein weiteres Zeichen für fertigen Kompost ist, dass die ursprünglichen Bestandteile nicht mehr zu identifizieren sind. Dieser Prozess dauert in der Regel zwischen sechs Monaten und einem Jahr.
Wenn der Kompost fertig ist, können Sie ihn aus dem Komposthaufen nehmen. Verwenden Sie ihn z. B. als Dünger im Garten. Er gibt den Pflanzen Nährstoffe und verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur.
Was übrig bleibt, sind meist größere Stücke, die noch nicht vollständig zersetzt sind. Diese Kompost-Reste sollten Sie umsetzen. Legen Sie sie als unterste Schicht an den Anfang eines neuen Komposthaufens. So helfen sie, den neuen Kompost zu belüften und beschleunigen den Kompostierungsprozess.
Kompost anlegen ohne Garten: Geht das?
Klar geht das: Auch ohne Garten können Sie Ihre eigenen Kompost anlegen. Für das Kompostieren in der Wohnung oder auf dem Balkon gibt es gleich mehrere praktische Möglichkeiten.
• Besonders beliebt ist der sogenannte Bokashi-Eimer. Durch die Fermentation mit speziellen Mikroorganismen können Küchenabfälle zersetzt werden - ganz ohne Geruchsbildung. Und der Eimer passt in jede Küche.
• Für den Balkon eignet sich ein Wurmkomposter. Hier helfen Würmer, die organischen Abfälle schnell in Kompost umzuwandeln. Dieser Vorgang ist geruchlos und ideal, wenn Sie nicht so viel Platz haben.
• Eine weitere Methode ist die Indoor-Kompostierung mit einem speziellen Kompostbehälter. Diese Behälter sind so konzipiert, dass sie Gerüche filtern und eine saubere Zersetzung von Biomüll ermöglichen.
Alle drei Methoden machen es möglich, dass Sie auch ohne einen eigenen Garten wertvollen Kompost herstellen können. So reduzieren Sie Ihre Küchenabfälle und erhalten gleichzeitig wertvolle Komposterde für Zimmerpflanzen oder einen Gemeinschaftsgarten.
Häufige Fragen zum Komposthaufen anlegen
Unsere BAUHAUS-Fachleute beantworten Fragen, die viele Kunden rund ums Anlegen ihres eigenen Komposts stellen.
Wie lange dauert es, bis Kompost zu Erde wird?
Normalerweise dauert es zwischen sechs Monaten und einem Jahr vom Kompost anlegen bis zur fertigen Komposterde. Die genaue Zeit hängt vom Komposter-Typ und der Art der Bio-Abfälle ab.
Wo sollte man Kompost aufstellen?
Den Kompost sollten Sie an einem schattigen, aber gut belüfteten Platz aufstellen. Ideal ist ein Ort direkt auf der Erde, damit Würmer und Mikroorganismen den Kompost erreichen können. Beim Kompost anlegen, achten Sie auf Abstand zu Gebäuden, um Geruchsbelästigung zu vermeiden.
Wann ist die beste Jahreszeit zum Kompost anlegen?
Die beste Zeit, um Kompost anzulegen, ist der Frühling oder der Herbst. In diesen Jahreszeiten ist das Material für den Kompost, wie Laub und Gartenabfälle, reichlich vorhanden. Zudem sind die Wetterbedingungen eher feucht und damit günstig für den Zersetzungsprozess.
Gibt es in Deutschland Förderungen oder Gesetze für Kompost?
In Deutschland gibt es keine speziellen Gesetze zum Kompostieren im Privatbereich, solange Sie sich an die Verordnung über die Verwertung von Bioabfällen halten. Wichtig ist, dass Ihr Komposthaufen keine Belästigung für die Nachbarn verursacht. Manche Kommunen bieten Beratung oder vergünstigte Komposter an. Indirekt wird Kompost häufig dadurch gefördert, dass Gartenbesitzer mit nachweislichen Komposthaufen geringere Müllgebühren zahlen müssen. Informieren Sie sich im zuständigen Abfallwirtschaftsamt über Regelungen und Unterstützungsangebote.