Wenn Sie Bäume in Ihrem Garten haben, gehört ein bisschen Arbeit dazu, damit Sie sie rundum genießen können. Sie müssen nicht gleich mit Ihren Pflanzen sprechen, aber sorgfältige und korrekte Baumpflege ist wichtig, damit sie gedeihen und gesund bleiben.
Hier finden Sie Tipps, was Sie in Sachen Beschnitt, Düngung, Frost und Schädlingskontrolle beachten sollten.

Die Pflichten eines Baumbesitzers – so vermeiden Sie Ärger
Für Baumbesitzer gilt, dass ihre Pflanzen niemanden behindern dürfen. Sie müssen dafür sorgen, dass von dem Gehölz keine Gefährdung ausgeht. Mögliche Gefahrenquellen sind herabhängende oder abgeknickte Zweige, abgestorbene oder überhängende Äste oder morsche Baumteile. Natürlich sollte der Baum auch nicht in das Grundstück Ihres Nachbarn hineinragen.
Prüfen Sie regelmäßig, ob mit Ihren Bäumen alles in Ordnung ist. Im äußersten Falle muss ein morscher Baum gefällt werden.

Warum der Schnitt für das Wachstum wichtig ist
Der Baumschnitt gehört zur richtigen Pflege dazu und sollte regelmäßig gemacht werden, damit die Pflanze gesund bleibt und dicht wächst.
Die Krone bleibt durch den Schnitt gut belüftet. Außerdem wird so bei Obstbäumen die Blüten- und Fruchtbildung angeregt.
Achtung: Nicht jeder Baum verträgt es, gestutzt zu werden. Nadelbäume, außer Eiben, vertragen keinen Rückschnitt.
Folgende Laubbäume sollten möglichst ohne Schnitt wachsen: Birke, Blumenhartriegel, Buche, Esche, Ginkgo, Goldahorn, Goldulme, Goldregen, Essigbaum, Magnolie, Japanischer Zwergahorn und Fächerahorn.
Erkundigen Sie sich in Ihrem Fachcentrum, wenn Sie unsicher sind. Wo und wie Sie die Äste genau abschneiden müssen, erfahren Sie weiter unten im Text.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Baumschnitt?
In der Regel genügt es, Ihre Bäume einmal jährlich zu stutzen. Die beste Zeit für den Schnitt ist bei den meisten Baumarten zwischen November und Februar. Das ist die Zeit zwischen Laubabwurf und Neuaustrieb, in der das Gehölz ruht. Bäume, die früh treiben, sollten im Herbst gleich nach dem Laubabwurf beschnitten werden. Eine Ausnahme bilden stark austreibende und fruchtarme Baumarten wie Weiden. Sie werden im Sommer geschnitten. Wichtig: Nie bei Frost schneiden, weil Zweige leichter abbrechen können und der Frost an den offenen Wunden dem Baum schadet. Generell gibt es den Winter- und den Sommerschnitt.
Vorteil des Sommerschnitts: Starkes Wachstum wird gemindert, und die Gehölze tragen mehr Blüten und Früchte. Der Sommerschnitt kann Pilzbefall eindämmen, weil der Baum mehr Licht bekommt und Feuchtigkeit besser verdunsten kann. Außerdem verheilen Schnittwunden, wenn der Safttrieb vorbei ist, schneller. Viele Bäume kommen dann ohne Wundverschluss aus.
Vorteil des Winterschnittes: Gehölze, die schwach wachsen, gedeihen nach dem Winterschnitt besonders gut. Dann profitieren die übrig gebliebenen Zweige von der Kraft des Frühjahrsaustriebs und der winterlichen Pflege.

Nichts für Zaghafte: So schneiden Sie Ihren Baum richtig

Welche für Ihren Baum die Richtige ist, hängt vom Alter Ihrer Pflanze ab. Während Sie bei frisch eingepflanzten Bäumen Pflanzschnitt anwenden, ist der Erziehungsschnitt für Jungbäume genau das Richtige, um Fehlentwicklungen vorzubeugen. Der Verjüngungsschnitt ist hingegen ideal für stark zugewachsene Bäume und Sträucher, die eventuell schon von Misteln befallen sind.

Damit Sie einen gesunden Baum haben: Schutz vor Frostschäden
Unsere einheimischen Bäume vertragen kalte Temperaturen gut.
Sie können die Bäume unterstützen, indem Sie das Laub auf der Baumscheibe als Isolationsschicht liegen lassen. Die Baumscheibe ist der nähere Umkreis um den Stamm, an dem die Wurzeln des Baumes noch besonders weit oben in der Erde liegen.
Anders ist es bei jungen Bäumen und Obstbäumen: Sie sind bei Temperaturschwankungen gefährdet, wenn es im Frühjahr tagsüber mild ist, es nachts aber friert. Sie können den Baum nachts in Kokos- oder Strohmatten oder in ein Baumvlies packen. Tagsüber entfernen Sie die Hülle.
Wenn bei Obstbäumen die ersten Blütenknospen zu sehen sind und der Baum Triebe ansetzt, gilt: Geschlossene Knospen vertragen bis zu minus vier Grad. Wenn die Blütenblätter zu sehen sind, kommen sie mit bis zu minus zwei Grad zurecht. Offene Blüten vertragen lediglich Temperaturen bis null Grad.

Wie Sie erkennen, ob Ihr Baum von Schädlingen befallen ist
Die häufigsten Schädlinge sind Raupen, Milben und Blattläuse. Anzeichen, dass Ihr Baum eventuell von Schädlingen befallen ist, sind gekräuselte Blätter oder Früchte, die bereits am Baum faulen, beschädigt sind oder verfrüht abfallen.
Bevor Sie jedoch weitere Maßnahmen einleiten, sollten Sie einen Experten hinzuziehen. Dieser kann Ihnen sagen, ob Ihr Baum von allein heilt oder wirklich ein größerer Eingriff nötig ist. Ist Letzteres der Fall, sollte das Entfernen von Ästen, die Kappung der Krone oder das Fällen des gesamten Baumes von Fachleuten durchgeführt werden.
Hierfür ist je nach Standort und Jahreszeit vorab eine Erlaubnis bei der Naturschutzbehörde einzuholen.

Die richtige Düngung - so funktioniert's
Damit Ihr Baum gesund bleibt, sollte er mit Nährstoffen und Mineralien versorgt werden. Bäume benötigen Stickstoff, Kalium oder Phosphor, um starke Triebe und Früchte auszubilden.
Es gibt zwei Arten von Dünger: organischen und mineralischen. Organischer Dünger entsteht beim Kompostieren oder durch Stallmist. Kompost ist ideal, weil in ihm nicht nur Stickstoffe sind, sondern auch die wichtigsten Nährstoffe und Spurenelemente. Andere Formen von organischem Dünger sind Gesteinsmehl und Hornspäne.
Bitte beachten Sie: Es sollte ausschließlich während der Wachstumsphase gedüngt werden, wenn die Bäume anfangen, Triebe zu bilden, bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Treiben abgeschlossen ist. Das ist meist die Zeit zwischen Februar und August. Im Herbst und Winter brauchen Sie nicht zu düngen.
Beim Düngen gilt: weniger ist mehr. Alle zwei Jahre ist ausreichend. Laubbäume versorgen sich durch den Laubabwurf selbst mit den nötigen Nährstoffen. Sie können Ihrem Laubbaum helfen, indem Sie das Laub Richtung Stamm harken. Regenwürmer bringen die Blätter dann ins Erdreich, und dort können die Wurzeln an die Nährstoffe gelangen. Anders sieht es bei Obstbäumen aus: Um viele Früchte auszubilden, vertragen sie Dünger gut. Dafür verteilen Sie die zusätzlichen Nährstoffe am äußeren Rand der Baumscheibe oder Sie arbeiten den Dünger in die Grasnarbe ein.
Wichtig: Der Boden sollte stets belüftet, aufgelockert und gegossen werden.