
Schützt Mensch und Material: Sicher baden mit dem richtigen pH-Wert.
Wer sich einen Pool in den Garten stellt, möchte eigentlich nur eins: sofort hineinspringen. Kein Problem – wenn der pH-Wert im Wasser stimmt! Denn es ist das pH, das bestimmt, ob man mit freudestrahlendem Blick oder rotgeränderten, gereizten Augen aus dem Schwimmbecken steigt. Auch ist dieser Wert dafür verantwortlich, dass das Wasser klar und einladend aussieht und nicht milchig-trüb oder algengrün.
Wie gut, dass es sehr einfach ist, den pH-Wert zu messen. Fast ebenso leicht ist es, ihn in den richtigen neutralen Bereich zu bringen. Was es mit diesem wichtigsten Wert für alle Pool-Besitzer:innen auf sich hat und wie Sie ihn im gesunden Niveau halten, verraten wir Ihnen hier.
Kurz erklärt: Was bedeutet das eigentlich – pH-Wert?
Den Begriff pH-Wert hört man oft im Zusammenhang mit Wasser oder mit Kosmetika. Das liegt daran, dass dieser Wert angibt, ob sich eine wässrige Lösung sauer, basisch oder neutral verhält – denn abhängig davon hat sie eine bestimmte Wirkung. Auch im täglichen Leben begegnet uns deshalb ständig der pH-Wert, ohne dass wir es bemerken.
Und sogar auf Ihre Elektrogeräte wie die Waschmaschine hat der pH-Wert großen Einfluss: Denn er bestimmt, ob das Wasser, das aus Ihrer Leitung kommt, hart oder weich ist. Von weichem, alkalischem Wasser spricht man, wenn das Leitungswasser einen pH-Wert unter 7,0 hat. Hartes (basisches) Wasser hat dementsprechend einen pH-Wert über 7,0.
Und für alle, die es ganz genau wissen möchten: pH ist eine Abkürzung für die lateinischen Ausdrücke "potentia Hydrogenii" bzw. "pondus Hydrogenii" (potentia=Kraft, pondus=Gewicht, Hydrogenium=Wasserstoff). Chemisch gibt der Wert an, wie sich Wasserstoffionen in einer wässrigen Lösung verhalten.

Optimal neutral: Was ist der perfekte pH-Wert im Pool?
Damit Mensch und Material im Pool nicht zu Schaden kommen, ist es wichtig, den pH-Wert im neutralen Bereich zu halten. Für die Haut wäre ein pH-Wert von 5,5 ideal, die Tränenflüssigkeit der Augen hat allerdings einen pH-Wert von 7,0–7,5. Um sowohl Haut als auch Augen nicht zu schaden, ist deshalb ein pH-Wert zwischen 7,2 und maximal 7,4 ein gesunder Kompromiss.
Aber was passiert denn, wenn der Pool einen zu niedrigen pH-Wert oder einen zu hohen pH-Wert besitzt?
Ein niedriger pH-Wert – auf der Skala unter 7,0 – kann nicht nur gerötete Augen zur Folge haben. Auch das Korrosionsrisiko steigt, so dass metallische Gegenstände wie Poolleitern und Edelstahl-Scheinwerfer geschädigt werden können.
Häufiger tritt ein zu hoher pH-Wert im Pool auf. Bei Werten über 7,4 kann nicht nur die Haut geschädigt werden. Da das Wasser immer kalkhaltiger wird, je höher der pH-Wert ist, steigt auch das Risiko für Kalkablagerungen im Pool. Ein zu hoher pH-Wert fördert außerdem die Algenbildung im Pool.
Schnell erledigt: Wie lässt sich der pH-Wert im Pool messen?
Die gute Nachricht: Um den pH-Wert im Pool zu bestimmen, braucht man keine chemischen Grundkenntnisse. Es genügt, die richtigen Hilfsmittel zur Hand zu haben, dann ist das Ganze in kurzer Zeit und sehr günstig erledigt. Folgende Möglichkeiten gibt es – übrigens wird dabei üblicherweise nicht nur der pH-Wert, sondern auch gleich der Chlorgehalt gemessen:
Der beliebteste Weg zur Messung des pH-Werts ist der Einsatz von Teststreifen. Dieser wird ins Wasser gehalten und verfärbt sich. Mit Hilfe eines Farbschemas kann man erkennen, wie hoch der pH-Wert ist. Diese Messmethode ist etwas ungenau, reicht aber für die meisten Pools völlig aus.


Etwas genauer in der Messung sind Testgeräte. Dabei wird das Messgerät ins Wasser getaucht, und anhand der Färbung des abgeschöpften Wassers lassen sich der pH-Wert und der Chlorgehalt einfach ablesen. Die ebenfalls erhältlichen elektronische Messgeräte weisen noch größere Genauigkeit auf. Aufgrund ihres höheren Preises werden diese jedoch meist eher in öffentlichen Schwimmbädern eingesetzt.
Tipp: Mit einer Regelanlage können Sie den pH-Wert in Ihrem Pool automatisch messen - und auch automatisch dosieren lassen. Ein digitales Display zeigt den dauerhaft kontrollierten Wert an. pH-Mittel werden dem Wasser bei Abweichungen vom optimalen Wert ohne Ihr Zutun hinzugefügt. Wie oft sollte man den pH-Wert messen? Vom korrekten pH-Wert hängt die Wirksamkeit aller weiteren Desinfektionsmaßnahmen – und damit auch die Gesundheit der Schwimmenden – ab. Deshalb sollte ein- bis zweimal wöchentlich eine Messung durchgeführt werden. Diese Frequenz ist notwendig, weil der pH-Wert von verschiedenen Faktoren beein-flusst wird:
Regen
Da das Regenwasser in Deutschland einen pH-Wert von 5,6 bis 5,8 hat, senkt es den pH-Wert im Pool. Tipp: Eine Poolabdeckung verhindert, dass sich Regenwasser mit Poolwasser vermischt.
Fremdpartikel

Blätter, Hautschuppen oder Pollen, aber auch Sonnenmilch und andere Flüssigkeiten können den pH-Wert beeinflussen. Tipp: Mit einem Kescher lässt sich sichtbarer Dreck wie Blätter entfernen, die kleineren Partikel werden von einer Filteranlage weitgehend herausgefiltert.
Wie reguliert man den pH-Wert?
Wie dosiert man pH-Wert-Heber oder pH-Wert-Senker?

Um herauszufinden, wie die richtige Dosierung für Ihren Pool aussieht, müssen Sie den tatsächlichen Wasserinhalt kennen. Das in der Anleitung angegebene Fassungsvermögen kann dabei als Orientierung dienen - ist der Pool aber beispielsweise nur halb gefüllt, so zählt auch nur das halbe Fassungsvermö-gen. Als Faustformel können Sie sich merken: Pro 10 m³ Wasserinhalt werden 100 g oder 0,1 l von der Chemikalie benötigt, um den pH-Wert um 0,1 anzuheben oder zu senken.
Wie verteilt man pH-Plus oder pH-Minus im Wasser?
Um das Granulat oder die Flüssigkeit gut im Wasser zu verteilen, sollte es möglichst in Bewegung sein. Nutzen Sie dafür am besten den Poolfilter. Alternativ können Sie das Wasser auch mit Hilfe eines Keschers oder Ähnlichem bewegen. Nun geben Sie die Chemikalie an mehreren Stellen ins Wasser. Sie können Granulat oder Flüssigkeit auch vorher in einem Eimer Wasser auflösen und dann ins Becken geben.
Die Chemikalie beginnt zu wirken, wenn sie sich komplett im Poolwasser aufgelöst hat. Das dauert in der Regel ca. vier Stunden.