Dämmstoffe und Material: Was sollte man bei der Kellerdeckendämmung beachten?
Bei ungedämmten Kellern, die ja meist unbeheizte Räume sind, kriecht die Kälte unangenehm in die darüber liegenden Wohnräume, während die Wärme von oben auch im Keller landet. Die Folge sind kalte Füße und unnötig hohe Heizkosten. Abhilfe schafft das – auch nachträgliche – Dämmen unterhalb der Kellerdecke. Bei der Dämmung von Kellerdecken, also von der kalten Seite her, werden Dämmplatten mit Hilfe eines Spezialmörtels vollflächig von unten an die Decke geklebt. Dabei sind drei Dinge besonders zu beachten:
- Um Wärmebrücken zu vermeiden, müssen die Platten beim Dämmen lückenlos aneinander stoßen und so versetzt werden, dass keine Kreuzfugen entstehen.
- Die Dämmstoffe sollten mindestens zwölf Zentimeter dick sein. Jeder zusätzliche Zentimeter an Dämmung bringt jedoch einen besseren Wärmeschutz bei nur geringen zusätzlichen Materialkosten und spart Geld durch sinkende Heizkosten.
- Laut geltender Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) ist ein U-Wert von maximal 0,30 W/(m²K) für die Dämmung der Kellerdecke vorgeschrieben (Stand 01/2019).
Mineralstoff oder Hartschaum: Welches Material kann zur Dämmung der Kellerdecke verwendet werden?
Als Dämmstoff für die Kellerdeckendämmung eignen sich Hartschaumplatten, Mineralstoffplatten oder Dämmplatten aus Steinwolle. Am einfachsten sind Dämmplatten zu verarbeiten, die an die Decke geklebt werden. Alternativ wird Mörtel zum Verkleben verwendet. Ein Tipp: Platten aus Polystyrol-Hartschaum oder Steinwolle gibt es auch mit aufkaschierter heller Unterseite, so dass keine weitere Oberflächenbehandlung nötig ist.
Anleitung zum Kellerdecke dämmen
Schritt 1: Untergrund vorbereiten
Bevor die Kellerdecke gedämmt wird, muss der Untergrund grundsätzlich staubfrei, trocken, eben, tragfähig und klebegeeignet sein. Eventuell sind also Vorarbeiten wie reinigen, Risse spachteln oder ein Voranstrich notwendig, um die Haftung der Dämmplatten zu verbessern. Geringe Unebenheiten des Untergrundes gleichen Sie automatisch beim Anbringen der Platten mithilfe des aufgebrachten Leichtmörtels aus.
Ein Tipp: Ist die Decke sehr uneben oder gewölbt, verwenden Sie am besten gleich flexibles Dämmmaterial.
Schritt 2: Mörtel anrühren und aufbringen
Rühren Sie zunächst den Leichtmörtel an (Herstellerangaben beachten) und ziehen Sie anschließend den Mörtel mit einem Zahnspachtel (10er Zahnung) vollflächig auf die Mineraldämmplatte auf (Steghöhe: 8 mm). Passstücke schneiden Sie einfach und genau mit einem Fuchsschwanz zu.
Schritt 3: Dämmplatten anbringen
Drücken Sie anschließend die Dämmplatten fugenversetzt an die Decke und schieben Sie sie leicht ins Kleberbett ein. Achtung: Dabei dürfen keine Kreuzfugen entstehen, damit sich keine Wärmebrücken bilden.
Schritt 4: Dämmplatten streichen oder verputzen
Die Abschlussarbeiten dienen nicht nur für die angenehme Optik, sondern vor allem auch für eine lückenlose Dämmung. Dafür können die Fugen zwischen den Dämmplatten mit PU-Schaum ausgeschäumt werden. Ist dieser ausgehärtet, können Sie die Platten mit Silikoat-Fassadenfarbe streichen oder verputzen. Im gezeigten Beispiel dient der Systemmörtel auch als abschließender Putz mit eingelegtem Armierungsgewebe.
So dämmen Sie eine Kellerdecke
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Kellerdecken von unten dämmen ist nicht schwer: Leichtmörtel anmischen, auftragen und die Dämmplatten mit etwas Abstand (fugenversetzt) zur vorher verlegten Platte ansetzen und „einschwimmen“.
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Anstelle von Mineraldämmplatten können Sie auch Steinwolleplatten mit einem Bau- oder Fliesenkleber an die Decke setzen.
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Allerdings ist die Unterseite der Steinwolleplatten nicht so schön: Ziehen Sie dann einfach nach dem Kleben eine dünne Putzschicht auf.
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Wenn Sie gleich eine schöne Unterseite erhalten wollen, verwenden Sie alternativ Steinwolleplatten mit einer weißen Kaschierung aus Glasvlies.