Wenn von direktem Grillen gesprochen wird, ist damit die spezielle Grilltechnik beziehungsweise Grillmethode gemeint: Der klassische Weg, das direkte Grillen, bedeutet, dass die volle Hitze direkt an das Grillgut gelangt. Auf diesem Weg werden Steaks, Koteletts, Spieße, Würstchen und Gemüse sowie anderes unempfindliches Grillgut in kurzer Zeit tischfertig. Indirektes Grillen hingegen bedeutet, dass das Grillgut nicht direkt über der Glut oder der Gasflamme liegt. Das ist optimal für Garzeiten über 30 Minuten und die Zubereitung größerer Fleischstücke wie Braten oder ganzes Geflügel oder spezieller Gerichte, etwa Spare Ribs, Brisket, Pulled Pork, Pulled Chicken, Pulled Beef, Ribs, Brisket, Pulled Pork, Pulled Chicken oder Pulled Beef. Ein Deckel ist bei dieser Methode unverzichtbar.
Indirektes Grillen in der Theorie

Beim indirekten Grillen liegt die Grillkohle nur an einer Seite des Grills beziehungsweise nur ein Teil der Gasbrenner sind eingeschaltet. Das Fleisch liegt auf der „kalten“ Seite des Grills. Die heiße Luft verteilt sich nun bei geschlossenem Deckel gleichmäßig, ähnlich wie im Backofen, wirkt von allen Seiten auf das Grillgut ein und wird so schonend gegart. Diese sanftere, in die Tiefe wirkende Hitze ermöglicht es große Grillgutstücke im Ganzen durchzugaren, ohne sie zu verbrennen.

Beim direkten Grillen liegt das Grillgut also direkt über der Glut oder der Gasflamme. Auch der Rost wird heiß. Jeder offene Grill, jede freie Feuerstelle funktioniert so. Das Grillgut wird hohen Temperaturen ausgesetzt, die äußere Hülle entwickelt schnell eine Kruste mit dem typisch, rauchigen Grill-Geschmack, der Rost hinterlässt seinen Abdruck auf dem Fleisch und es wird schnell von außen nach innen gar. Daher sollte das Fleisch regelmäßig gewendet werden – im Extremfall verbrennt es außen, während es innen noch roh ist. Abtropfendes Fett kann zudem nicht aufgefangen werden, tropft auf die Glut und die Entstehung schädlicher Dämpfe sind nicht ausgeschlossen. Verwenden Sie bei sehr fettigem oder mariniertem Grillgut besser eine Grillschale.
Beachten Sie: Egal ob Holzkohle oder Gas – machen Sie den Grill richtig heiß!
Indirektes Grillen auf einem Holzkohlegrill

Je nach geplanter Grilldauer verwenden Sie entweder Holzkohle oder Briketts (Holzkohle brennt zwar etwas heißer, dafür geben Briketts in der Spitze für bis zur vier Stunden Glut, ganz ohne Nachlegen) und legen diese einseitig oder im Ring auf den Kohlenrost. Um austretendes Fett und Fleischsaft nicht zu „vergeuden“ stellen Sie eine Auffangschale (ggf. mit Wasser gefüllt für erhöhte Luftfeuchtigkeit im Inneren des Grills) mittig unter das Grillgut. Später können Sie die gesammelte Flüssigkeit als Soßenbasis verwenden. Halten Sie den Deckel geschlossen und verwenden ein Grill-Thermometer.

Gerade Holzkohle-Kugelgrills laufen beim indirekten Grillen zu Höchstform auf. Ihre breite und flache Grillkammer ist wie gemacht für das indirekte Garen. Die Holzkohle kann problemlos nur auf der einen Seite oder auch kreisförmig als „Glut-Ring“ platziert werden. Könner errichten ganze Plateaus, um drei oder mehr Temperaturzonen zu erreichen. Dabei sollten Sie nicht auf das Wasserschälchen verzichten, das direkt unter dem Grillgut als Fett-Fänger dient.
Indirektes Grillen auf einem Gasgrill

Heizen Sie den Gasgrill bei geschlossenem Deckel zunächst vor. Sobald die gewünschte Starttemperatur erreicht ist, schalten Sie, je nach Größe des Modells, einen der äußeren Brenner ein (bei großen Grills auch auf beiden Seiten die äußeren Brenner) und drosseln die Temperatur (laut Rezept). Platzieren Sie das Grillgut auf der „kalten“ Zone, schließen den Deckel und verwenden auch hier ein Grill-Thermometer.
Beachten Sie: Es gilt die Thermometer-Temperatur auf Höhe des Warmhalterostes; am Hauptrost ist sie bei den meisten Gasgrills um etwa 20 Grad Celsius niedriger.
Direktes Grillen auf einem Holzkohlegrill

Streuen Sie Holzkohle oder Briketts breit auf den Kohlenrost und positionieren das Grillgut direkt darüber auf dem Grillrost. Beim Kugelholzkohlegrill schließen Sie den Deckel und achten darauf, dass die Lüftungsschlitze von Kessel und Deckel geöffnet sind. Kontrollieren und wenden Sie das Fleisch regelmäßig, um ein Anbrennen zu verhindern. Vorsicht vor abtropfendem Fett und Flammenbildung!
Direktes Grillen auf einem Gasgrill

Zünden Sie alle Brenner und lassen das Gerät bei geschlossenem Deckel auf höchster Stufe vorheizen. Ist die Starttemperatur erreicht, legen Sie das Fleisch mittig auf den Rost und schließen den Deckel. Kontrollieren und wenden Sie das Fleisch ebenfalls regelmäßig.
50/50 Grillmethode
Die Grillmethode 50/50 ist eine Kombination aus direkter und indirekter Hitze. Sowohl bei Gas- als auch bei Kohlegrills wird nur die Hälfte des Rostes direkt befeuert, auf der anderen Hälfte ist keine direkte Befeuerung aber eine Tropfschale, gefüllt mit Wasser. Diese sorgt dafür, dass das Fleisch nicht austrocknet und schön saftig bleibt. 50/50 Grillmethode bietet zahlreiche Vorteile und kommt insbesondere mittelgrossen Fleischstücken zugute: Das Grillgut in der direkten Zone scharf angegrillt und anschließend in der indirekten Zone bis zum gewünschten Garpunkt zu Ende gegart.