Der Flur ist ein häufig unterschätzter Raum. Deshalb ist es an der Zeit, seine Qualitäten als Platzspender zu entdecken. Mit smarten Lösungen bis unter die Decke schaffen Sie in Ihrem Eingangsbereich nicht nur wertvollen Stauraum, sondern geben ihm auch ein neues, attraktiveres Aussehen. „Der Flur ist Ihre Empfangshalle. Hier sollte alles gut verstaut und top organisiert sein“, sagt Sabine Stiller.

Mal eher passend für einen hohen Altbau, mal mehr für einen niedrigeren Neubau – im Folgenden finden Sie vier Möglichkeiten, mit denen Sie sich den freien Platz über Ihrem Kopf clever zunutze machen können. Auf dem Grundriss sehen Sie unsere Ausbau-Beispiele von oben. Die vier Einrichtungslösungen eignen sich nicht nur für Schlauchflure, sondern auch für anders geschnittene Eingangsbereiche in jeder Größe.

Ist der Flur zu schmal für einen quer hängenden Kleiderbügel, weichen viele auf Wandhaken aus. Doch weil jeder die dunklen Mäntel und Jacken direkt sieht, wirkt das nicht sehr einladend, sondern eher chaotisch. Wie wäre es deshalb mit einem schlanken Element, bei dem die Bügel flach an der Wand hängen?

Dafür bauen Sie eine raumhohe Blende – wie hier mit Sprossen. Zwischen ihr und der Wand lässt sich dann die Kleiderstange in beliebiger Länge montieren. Ob der Flur 40 Zentimeter oder 50 Zentimeter schmaler wird, bestimmen Sie. Wie in der Zeichnung zu sehen, machen Sie auch vor der nächsten Tür nicht Halt, sondern überbauen sie einfach mit Schrankelementen. Das schafft zusätzliche Fläche – und stört das Auge nicht.

Wie Tropfen hängen die Schrankelemente in unterschiedlichen Breiten und Höhen (je nach Platzbedarf) von der Flurdecke. Geschlossen müssen sie sein und möglichst mit einem Push-to-open-Beschlag versehen. So stören die Türgriffe nicht das ruhige Gesamtbild der Schrankwand.

Unter den Elementen können Sie eine Kleiderstange für Jacken befestigen. Für die Anoraks der Kids gibt es Haken zum Unterschrauben. Die Schränke hängen über einer Bank, deren große Schübe Platz für Schuhe, Helme und Sachen wie Regenhosen bieten. Der raumhohe Schrank lässt sich auch als klassischer Besenschrank für Staubsauger und Co. nutzen.

In Altbauten sind Flure häufig schlauchartig und sehen eher langweilig aus. Dieser Entwurf nimmt dem Wohnungsentree dank gewollter Enge die Länge und schafft ein neues Raumgefühl. Hier wirkt der Flur wie eine Schleuse. Links und rechts sind schmale Elemente eingepasst, wo Jacken, Schuhe, Helme und Mützen untergebracht werden. Oben schafft ein hängender Schrank Platz für Dinge wie Koffer, Kisten oder Bügeleisen.

Diese Lösung ist Garderobe, Regal, Postablage, Ladestation und kleiner Dachboden zugleich. Nehmen Sie die Türrahmenhöhe für den Überbau auf, das schafft Ruhe. Tipp: Eine Leuchte hinter der Brücke sorgt dafür, dass sich der Flur optisch in zwei Teile teilt.

Nutzen Sie die Länge Ihres schmalen Flurs aus und schaffen Sie mehr Weite, indem Sie ihn optisch verkürzen! Dafür bauen Sie am Flurende eine zweite Ebene ein. Konstruieren lässt sie sich mit Holzbalken und -pfeilern. Sie bauen ein Ständerwerk und beplanken es – das Material macht Ihnen der Holzzuschnitt im BAUHAUS Fachcentrum passend.

Oben entsteht so Stauraum für sperrige Dinge wie Koffer oder Kisten mit Oster- und Weihnachtsdeko, unten lässt ein Schrank zum Beispiel Altpapier und Getränkekisten verschwinden. Auch für einen Trockner plus Wäscheleinen darunter hat Sabine Stiller in einem Altbau-Flur schon Platz geschaffen – dafür braucht es aber schon etwas mehr Breite.

Bei den oberen Schränken sind Schiebetüren schön und praktisch. Ein kleiner, klappbarer Tritt erleichtert den Zugriff. Und unter der Ebene sorgt ein hübscher Vorhang für einen ordentlichen Anblick.