Begriffsklärung: Was ist was?
Zement
Zement ist das Bindemittel. Der Klebstoff. Er besteht aus gemahlenem Kalkstein und Ton und reagiert mit Wasser. Auch, wenn er noch im Sack liegt. Deswegen müssen Zement- oder Betonsäcke immer absolut trocken gelagert werden! Auch eine feuchte Umgebungsluft (Gartenhaus oder Garage!) führt unweigerlich zu einer schleichenden Reaktion. Die Säcke werden in kurzer Zeit steinhart und bleischwer, müssen entsorgt werden.
Beton
Beton ist eine Mischung aus Zement, Gestein (Kies oder Sand in verschiedenen Körnungen) und Wasser. Der Zement verklebt die Komponenten.
Mörtel
Mörtel ist der Bruder vom Beton: gleiche chemische Zusammensetzung, bei deutlich feinerer Körnung des Gesteins.
Estrich
Estrich beschreibt eigentlich nur die oberste Schicht des Fußboden-Aufbaus. Der Beton unter dem Bodenbelag. Als Estrichbeton bezeichnet man aber eine gebräuchliche Fertigmischung, die nur noch mit Wasser zu Beton angemischt werden muss.
Ruck-Zuck-Beton
Ruck-Zuck-Beton ist der Sprinter unter den Betonmischungen. Auch hier ist bereits alles Nötige im Sack. Der wird nur in die Baugrube geschüttet, mit Wasser übergossen und ist in kurzer Zeit hart und belastbar.
Gartenbeton
Gartenbeton ist ebenfalls eine Fertigmischung, die meist spezielle Zusatzstoffe enthält, um unschöne Ausblühungen zu verhindern.
Den Dingen eine feste Basis geben: Beton anmischen
Kein Bauen ohne Beton - so einfach lässt sich die Wichtigkeit dieses Baustoffes zusammenfassen. In unserem DIY-Video zeigen wir euch, wie man ihn richtig anmischt.
Beton anmischen wie die Profis [Anleitung] | BAUHAUS Workshop
Was ist Magerbeton?
Wenn Palisaden, Kantensteine oder Gehwegplatten verlegt werden, ist regelmäßig „Magerbeton“ gefordert. Damit ist ein relativ trockenes, nur eben erdfeuchtes Kies-Zement-Gemisch gemeint. Der Zementanteil ist gering, liegt bei etwa 1:8 beim Anmischen mit Kies. Magerbeton ist also ein druckfester Füllstoff für den Untergrund und die Abgrenzung - aber niemals für tragende Bauteile!
Was nehme ich wofür?
Es gibt drei typische Situationen, bei denen der Heimwerker Beton anmischen muss: Für das Festsetzen eines einzelnen Pfostens nimmt man Ruck-Zuck-Beton, der nur wenige Stunden zum Aushärten braucht. Für ein kleines Streifen- oder Punktfundament - zum Beispiel bei einem Gewächshaus - arbeitet man mit einer Fertigmischung, meist einem Estrichbeton. Für eine größere Betonfläche, typisches Beispiel ist immer die Grundplatte eines Pools, mischen Sie Sich den Beton selbst mit der Mischmaschine an.
Nur nicht zu schnell: Aushärtezeit beachten!
Vor dem Betonieren steht das Lesen der Bauanleitung: Die verschiedenen Betonmischungen haben stark unterschiedliche Trocken- oder Abbindezeiten. Im Extremfall können bis zu vier Wochen vergehen, bevor die gegossene Fläche belastet werden darf. Oft muss die Oberfläche in dieser Zeit mit Folie vor Regen und Sonne geschützt werden. Auch nie vor dem Ende der Trockenzeit an dem einbetonierten Bauteil testweise rütteln - der Schaden ließe sich nicht wieder wettmachen.
In 3 einfachen Schritten zum Betonfundament
1. Materialbedarf ermitteln
Der ist meist höher, als man auf Anhieb denkt. Beim Transport das Gewicht der Säcke nicht unterschätzen. Im Zweifel: Im BAUHAUS Fachcentrum beraten lassen und einen Anhänger ausleihen!
2. Alle Baustoffe und Werkzeuge zur Baustelle schaffen. Wasserversorgung herstellen. Ausreichend Zeit einplanen für die Bauarbeiten - das einmal begonnene Betonieren darf nicht unterbrochen werden. Wenn erforderlich oder sogar vorgeschrieben: Schalung bauen und in der Baugrube verankern.
3. Beton anmischen und einbringen.
An der Mischmaschine ggf. Schutzbrille, Handschuhe und Staubmaske tragen. Wenn gefordert, Armierung einbringen. Immer wieder verdichten, damit keine Hohlräume zurückbleiben. Oberfläche zum Schluss sauber mit der Kelle abziehen. Beton strikt nach Herstellerangabe aushärten lassen.
Sauberkeit tut not!
Nur unmittelbar nach dem Anmischen oder Verarbeiten von Beton kann man die beteiligten Werkzeuge noch problemlos mit Wasser säubern. Wenn der graue Stein aber erst einmal angetrocknet ist, ist der Schaden groß. Das gilt auch für Mischmaschinen und Rührwerke, die unmittelbar nach jedem Einsatz peinlich genau mit Wasser gesäubert werden wollen.
1. Wissenswertes rund um die Arbeit mit Beton
Sogenannter Normalbeton ist ein Werkstoffgemisch aus Zement, Zuschlagstoffen in unterschiedlichen Korngrößen (z. B. Schotter, Kies, Sand) und Wasser. Der Baustoff wird in unterschiedliche Klassen eingeteilt (je größer die Zahl, desto höher die Endfestigkeit). Klasse 1: C 10 bis C 30, Klasse 2: C 37 bis C 60 oder Klasse 3: C 67 bis C 115.
Beimischung von weiteren Zusatzmitteln (z. B. Verflüssiger) und Zusatzstoffen (z. B. Flugasche) beeinflussen die Abbindfähigkeit (schnell oder langsam) und/oder die Festigkeit (flüssig oder fest) des Betons (z. B. Konsistenzklassen F1 bis F6, steif bis sehr fließfähig).
Beachten Sie: Stahlbeton erhält man durch Einbringung einer Stahlarmierung (Bewehrung).
Für den Bedarf des Selbstbauers ist es sinnvoll, Beton als Fertigmischung zu verwenden. Dieser wird nur noch mit Wasser angemischt und ist stets richtig eingestellt beziehungsweise bietet die erforderliche Festigkeit. Für größere Projekte können Sie auch Transportbeton ordern, der frisch an die Baustelle geliefert wird.
Beachten Sie: Fertigbeton mit Trass ist insbesondere zur Verlegung von empfindlichen Natursteinbelägen und keramischen Bodenbelägen geeignet, da die Gefahr von Kalkausblühungen gemindert wird.
2. Beton anrühren und mischen
Sie können sich Ihren Beton für kleine Bauprojekte auch selbst anmischen. Dabei kommt es auf die Art der Verwendung und die richtige Mischung von Zement, Zuschlag (Kies, Schotter) und Wasser an. Es gibt eine sogenannte Universalmischung (z. B. für Kleinfundamente, Gartenplatten und Stufen), die ungefähr der Festigkeitsklasse C25/30 entspricht. Das Mischungsverhältnis lautet:
1 Raumteil Zement und 4 Raumteile Zuschlag sowie ein halber Liter Wasser je Kilogramm Zement (Mischungsverhältnis Wasser zu Zement = 1 : 2). Ein Raumteil entspricht dabei einer Maßeinheit, zum Beispiel eine Schaufel.
Beachten Sie: Lagern Sie Zement geschützt vor Nässe und Schmutz und nicht länger als zwei Monate.
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Legen Sie alle Werkzeuge und Materialien bereit und ermitteln den Bedarf an Zement, Zuschlagstoff und Wasser. Breiten Sie außerdem eine Abdeckplane auf dem Untergrund aus. Alternativ mischen Sie den Beton in einer Schubkarre oder, bei kleinen Mengen, in der Mörtelwanne.
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Durchmischen Sie die abgemessenen Mengen Zement und Zuschlagstoff – die trockenen Bestandteile – sorgfältig miteinander.
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Formen Sie eine Mulde und geben etwas Wasser hinzu.
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Vom Rand her schippen Sie nun das Trockengemisch in die Mulde.
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Geben Sie weiter portionsweise Wasser hinzu und durchmischen alles stetig, bis der Beton die gewünschte erdfeuchte Konsistenz hat.
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Erdfeucht bedeutet, der Beton ist etwas krümelig, feucht aber nicht flüssig. Verarbeiten Sie anschließend den frischen Beton sofort.
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