Ausgehend vom deutschsprachigen Raum hat sich der Brauch, einen Weihnachtsbaum aufzustellen, schnell in der ganzen Welt verbreitet. Für die meisten Menschen macht erst er das Fest komplett und bildet den strahlenden Mittelpunkt. Aber wie ist eigentlich die Geschichte des Weihnachtsbaums?
Die Ursprünge des Weihnachtsbaums

Immergrüne Pflanzen haben den Menschen seit jeher fasziniert. In der Antike deutete man sie als Zeichen für Gesundheit, Energie und Lebenskraft. Festlich geschmückte Nadelgehölze stellt man sich jedoch erst seit Anfang des 16. Jahrhunderts in die eigenen vier Wände.
Seinen Ursprung hat der Weihnachtsbaum vermutlich im Elsass. Die Belege reichen bis ins Jahr 1521 zurück. Als Christbaumschmuck dienten damals Äpfel, Stroh und süßes Naschwerk. Schon seit etwa 400 Jahren bringt man Kerzen an den Zweigen an, die den Baum festlich erstrahlen lassen. In der Anfangszeit konnte sich nur die reiche Oberschicht einen Weihnachtsbaum leisten. Erst ab 1850, mit dem Aufkommen der Forstwirtschaft, fand er Eingang in die bürgerliche Stube. Heute ist er fest im weihnachtlichen Brauchtum verankert und schmückt die Wohnzimmer rund um den Globus.
Welche Weihnachtsbaum-Arten gibt es?

Am beliebtesten ist dabei die Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana) mit ihrem von Natur aus sehr symmetrischen Kronenaufbau und den weichen, dunkelgrünen Nadeln, die einen beim Schmücken nicht in die Finger piken. Unvergleichlich ist auch der harzig-würzige Tannenduft, den die Zweige verströmen. Ebenfalls gern gesehen ist die Edel-Tanne oder Nobilis-Tanne (Abies procera), die mit ihrem silbrig- blauen Laub eine ganz besondere Zierde darstellt. Fichten wie die Blau-Fichte (Picea pungens) sind eine preisgünstige Alternative zu den Tannen. Sie überzeugen mit einer schönen kegelförmigen Silhouette und lange haftenden Nadeln. Diese sind jedoch sehr hart und spitz, sodass man beim Dekorieren ein wenig vorsichtiger sein muss. Der Festtagsstimmung an Heiligabend tut das aber keinen Abbruch.
Tipp:
Ein liebevoll dekorierter Baum macht auch auf der Terrasse eine gute Figur. Der Vorteil: Bei den frostigen Temperaturen im Freien nadelt er nicht so schnell.
So bleibt Ihr Weihnachtsbaum länger frisch und grün

Damit der Christbaum möglichst lange hält und nicht sofort seine Nadeln verliert, sollten Sie ihn langsam an die warmen Temperaturen im Haus gewöhnen. Stellen Sie ihn doch einfach übergangsweise in ein kühles Treppenhaus, ehe er ins Wohnzimmer kommt. Dort ist ihm ein schattiges Plätzchen deutlich lieber als ein Standort in voller Sonne. Wasser im Christbaumständer erhöht die Standfestigkeit und die Lebensdauer.
Für Weihnachtsbäume im Topf gilt:
Achten Sie beim Kauf von Gehölzen im Topf darauf, dass der Ballen gut durchwurzelt ist. Je mehr Wurzeln und vor allem Feinwurzeln ein Baum besitzt, umso besser kann er Nährstoffe und Wasser aufnehmen.
Wie wird aus einem Samenkorn ein Weihnachtsbaum?
Dänemark ist die Heimat der meisten Weihnachtsbäume, die hierzulande verkauft werden. Das milde Küstenklima und die hohe Luftfeuchtigkeit in dem Nachbarland sind wie geschaffen für den Anbau von Nordmann-Tannen. Sie wachsen in Baumschulen und großen Plantagen heran, ehe sie als weihnachtliche Deko in unseren Wohnzimmern landen.
In der folgenden Fotogalerie zeigen wir Ihnen, wie aus einem Samenkorn in einem Tannenzapfen ein stattlicher Weihnachtsbaum wird, den Sie dann im Winter in einem unserer BAUHAUS Fachcentren kaufen können.
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Etwa 25 Jahre dauert es, bis man eigenes Saatgut ernten kann. Die weiblichen Zapfen sitzen oben in der Krone, die männlichen unten.
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Die Jungpflanzen sind ganz klein, zart und hellgrün. Kaum zu glauben, dass sie sich später zu solch stattlichen Bäumen entwickeln.
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Schnee und Kälte sind für etablierte Nordmantannen kein Problem. Nur frisch gepflanzte Bäume vertragen keine Spätfröste.
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Wildblumen wie roter Klatsch-Mohn werden zwischen den Baumreihen ausgesät. Sie stellen einen natürlichen Schutz vor Schädlingen dar.
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Im Schnitt vergehen acht bis zwölf Jahre, ehe ein Baum geschlagen wird. Das Angebot reicht vom Mini-Baum für den Tisch bis zur Pracht-Tanne.
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Von Hand werden die einzelnen Bäume ausgewählt und markiert. Das Schlagen beginnt im November, damit die Gehölze noch ruhen können.
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In ein Netz verpackt und auf Paletten gestapelt werden die Bäume auf Lkws verladen und zu den verschiedenen Verkaufsstellen transportiert.
BIO-Weihnachtsbäume
Volker Grüber beschäftigt sich rund ums Jahr mit Tannen. Zu seinem Hof im Sauerland gehören 20 Hektar Land, auf denen er Weihnachtsbäume in Bio-Qualität anbaut. Das heißt, ganz ohne Chemie und ohne größere Eingriffe ins Wachstum. So ist jeder Baum ein Unikat und ganz natürlich gewachsen.

EU-Siegel für Weihnachtsbäume
Nur wer sich genau an die Vorgaben und Richtlinien der Europäischen Union hält, darf seine Bäume mit dem Bio-Siegel kennzeichnen. Volker Grüber hat seit 2012 einen zertifizierten Bio-Hof – und das aus Überzeugung.

Mit dem Mäher unterwegs
Mähen ist eine der Hauptaufgaben von Volker Grüber. Weil er konsequent auf den Einsatz von Herbiziden verzichtet, breiten sich immer wieder Gräser und Unkräuter aus, die die Bäume in ihrem Wachstum behindern.

Immer mit der Ruhe
Mit einer "Top-Stopp-Zange" setzt man feine Schnitte am Stamm, um das Höhenwachstum zu verlangsamen. Auf strenge Formschnitte ab dem 6. Jahr, wie es beim konventionellen Anbau üblich ist, wird verzichtet.