DIY: Klappbare Werkbank aus Holz selber bauen

YouTuber Mario Mujkic hat eine klappbare Werkbank aus Holz selbst gebaut. Im Video und auch in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt der „WoodSpezi“, wie es genau funktioniert und welche Vorteile das hat.


Verrückt nach Holz: Der „WoodSpezi“

Verrückt nach Holz: Der „WoodSpezi“

In seinem Arbeitsalltag beschäftigt sich Mario Mujkic mit Computern. Zum Holzliebhaber und Blogger wurde der Software-Entwickler erst durch einen Zufall: Als er 2017 einen neuen Wohnzimmertisch kaufen wollte, fand er nichts Passendes. Mario beschloss, den gewünschten Tisch einfach selber zu bauen. Er kaufte Werkzeug, mietete eine Garage – und legte los.

Heute präsentiert der „WoodSpezi“ regelmäßig neue Bauideen, 75.000 Follower hat er allein bei YouTube (Stand: Dezember 2021). Neben Holz-Werkstücken zum Nachbauen postet er auch Inhalte mit selbst entworfenen Maschinen und Maschinen-Weiterentwicklungen. „Es macht mir Spaß, meine technischen und handwerklichen Kenntnisse zu kombinieren“, sagt der 36-Jährige, der vier bis fünf Mal pro Woche in seiner Werkstatt an neuen Ideen tüftelt.


Kompakt und klappbar: Werkbank mit Hängeschrank

Werkbank aufklappen

So entstand auch die klappbare Werkbank aus Holz mit Aufbewahrungsschrank, die jetzt in Marios Autogarage an der Wand hängt. Denn hier hatte er sich schon immer einen Platz gewünscht, an dem er schnell mal etwas werkeln kann.

„Die platzsparende Werkbank kann aber auch an jedem anderen Ort aufgehängt werden“, sagt Mario. „Im Arbeitszimmer, im Gartenhaus, auf dem Balkon oder einem überdachten Platz auf der Terrasse.“ Praktisch: Für den Nachbau, der auch ungeübten Handwerkern gelingt, sind nur wenige Werkzeuge und Materialien nötig.


DIY-Werkbank mit Schrank

material für diy werkbank

Dieses Material benötigen Sie:

  1. 1 x Buche Rundstab 30 mm x 1 m
  2. 4 x Stabilit Scharnier 60 x 34 mm
  3. Topfscharniere 26 oder 35 mm
  4. Stabilit Magnetverschluss braun, Set 2 Stück
  5. Multiplexplatte nach Maß 15 mm, für Werkbank, ca. 2,5 Quadratmeter
  6. Multiplexplatte nach Maß 12 mm, für Hängeschrank, ca. 2 Quadratmeter
  7. Multiplexplatte nach Maß 9 mm, für Schubladen, ca. 1 Quadratmeter
  8. Siebdruckplatte 12 mm, für Schubladenblenden und Türen
  9. Kantholz Fichte 40 x 40 cm, für die Klappstützen
  10. Spax Senkkopfschrauben 4,5 x 30 mm (für Wandhalterung und Bretter für Klappmechanismus), 5 x 60 mm (für Kanthölzer), 3,5 x 25 mm (für Böden und Schrankrückwand) 3,5 x 16 mm (für Schubladen)
  11. Betondübel und Schrauben für die Befestigung an der Wand
  12. Holzleim

Dieses Werkzeug benötigen Sie:

  1. Exzenterschleifer
  2. Craftomat Haftschleifscheiben-Set (24-teilig)
  3. Stichsäge
  4. Paneelsäge
  5. Tauchsäge
  6. Forstnerbohrer 30 mm
  7. Forstnerbohrer 20 mm
  8. Akkuschrauber
  9. Gehrungslade oder Japansäge
  10. Zwingen
  11. Bleistift
  12. Lineal
  13. Zirkel
  14. ggf. Rundpfeile


Werkbank-Wandhalterung bauen

1. Werkbank-Wandhalterung bauen

Zunächst wird die Wandhalterung der Werkbank gebaut. Dafür ein 12-mm-Multiplex-Brett in den Maßen 80 x 30 cm zurechtsägen. Das Brett wird später die Wandhalterung, die mit fünf 50-mm-Senkkopfschrauben und 8er-Dübeln an die Wand verschraubt wird.

Im nächsten Schritt werden daran vier Halter, je 24 x 10 cm groß, aus 15-mm-Multiplex verleimt und mit 4,5 x 30-mm-Senkkopfschrauben verschraubt. Es werden jeweils zwei Halter links und zwei rechts an das große Brett, direkt am Rand im Abstand von 15 mm zueinander, befestigt.

In alle vier Halter wird vor dem Verschrauben mit dem Forstnerbohrer ein 30-mm-Loch im Abstand von 5 cm vom linken und rechten Rand und im Abstand von 35 mm zum oberen Rand gebohrt. Dort wird später der Rundstab für die Klappvorrichtung eingefügt.

Tipp: Für den Zuschnitt eignet sich am besten eine Tauchsäge, da mit ihr exakte Schnitte in kürzester Zeit möglich sind. Aber auch der Zuschnitt mit einer Stichsäge ist möglich.


Werkbankplatte vorbereiten

2. Werkbankplatte vorbereiten

Dann wird die 15-mm-Werkbankplatte mit einer Größe von 80 x 50 cm zugesägt. Zum Spannen von Werkstücken werden zwei Reihen von 20-mm-Löchern, im vorderen Bereich mit einem Lochabstand von 15 cm zueinander gebohrt. Dafür können Tischzwingen oder Werkbankniederhalter mit dem passenden Zapfendurchmesser verwendet werden.


Klappmechanismus vorbereiten und befestigen

3. Klappmechanismus vorbereiten und befestigen

Nun werden die beiden unteren Bretter der Werkbankplatte vorbereitet, die später für den Klappmechanismus wichtig sind. Sie können wahlweise trapezförmig oder rechteckig sein und bestehen aus 15-mm-Multiplex mit den Maßen 40 x 14 cm.

In beide Bretter mit dem Forstnerbohrer jeweils zwei 30-mm-Löcher bohren. Dabei wird vorgegangen wie in Schritt 1 bei den Haltern, jedoch werden die beiden Löcher im 85-mm-Abstand zueinander gebohrt.

Die beiden Löcher anschließend mit Hilfe einer Stichsäge zu einem Langloch aussägen. Wichtig hierbei ist, dass die untere Ecke, die zur Wand zeigt, die gleiche Rundung aufweist wie die 30-mm-Bohrung. Die Rundung muss vom Mittelpunkt des unteren 30-mm-Lochs ausgehen und darf den Radius von 50 mm nicht überschreiten.

Die Rundung vorab am besten mit einem Zirkel aufzeichnen. Zum Schluss wird die Rundung mit einem kleinen Exzenterschleifer glatt gemacht und auf exaktes Maß gebracht.

Nun werden die beiden Bretter an der Unterseite der Werkbankplatte links und rechts mit 4,5 x 30-mm-Senkkopfschrauben verschraubt und verleimt.

Wichtig: Die Bretter 15 mm vom Rand anbringen, damit sie in die Öffnung der zuvor gebauten Halter passen.


Stützen per Schrauben verbinden

4. Klappstützen bauen

Zur besseren Stabilität werden unter die Werkbankplatte Klappstützen angebracht, die mit Scharnieren versehen sind. Die Klappstützen werden dreieckförmig aus 40 x 40-cm-Fichte-Kanthölzern aufgebaut.

Das obere Kantholz, das Druck auf die Platte ausübt, hat eine Länge von 30 cm. Das im 90-Grad-Winkel anliegende Kantholz hat eine Länge von 24 cm und das in 45 Grad angebrachte Kantholz, das die beiden anderen stabilisiert, ist 34 cm lang.

Alle Kanthölzer werden erst zurechtgesägt, dann miteinander verleimt und mit 5 x 60-mm-Senkkopfschrauben verschraubt. Pro Klappstütze werden oben und unten Scharniere befestigt.


Werkbankbestandteile zusammenfügen

5. Werkbankbestandteile zusammenfügen

Zum Schluss wird die Werkbankplatte auf die Wandhalterung aufgesteckt, und durch die Löcher wird links und rechts jeweils ein 30-mm-Buche-Rundstab mit einer Länge von 8 cm geschoben. Damit ist die Werkbank fertig. Sie wird später, wenn auch der Hängeschrank fertig ist, mit geeigneten Dübeln und passenden Schrauben an die Wand gebracht.


Stützen an Wandplatte befestigen

6. Böden und Seitenbretter zusägen und zusammenfügen

Nun wird der Hängeschrank in Angriff genommen. Er wird aus 12 mm starkem Multiplex gebaut. Zunächst die verschiedenen Bestandteile zurechtsägen. Die beiden vertikalen Seiten haben ein Maß von 64 x 25 cm. Die drei horizontalen Böden messen 72,6 x 25 cm.

Ist alles zugesägt, die beiden unteren Böden im 10-cm-Abstand zueinander mit den Seiten verleimen und mit 3,5 x 25-mm-Senkkopfschrauben verschrauben. Die beiden Böden bilden die Trennebene für drei kleine Schubladen. Die gleichmäßige Trennung entsteht durch zwei Bretter (10 x 25 cm). Diese werden nur durch Leim befestigt.


Stützen per Schrauben verbinden

7. Vertikale Bretter und Rückseite zusägen und befestigen

Nun wird der oberste Boden im 40-cm-Abstand vom mittleren Boden verleimt und mit 3,5 x 25-mm-Senkkopfschrauben verschraubt. Genau mittig, also im Abstand von 36,3 cm wird ein Brett (40 x 25 cm) vertikal verleimt: Es teilt den großen Raum in zwei auf. Jeder Raum stellt eine Schrankseite dar, die später mit einer Tür versehen wird.

Über dem obersten Boden werden ebenfalls zwei Bretter, je 25 x 10 cm, im gleichen Abstand zueinander aufgeleimt und mit 3,5 x 25-mm-Senkkopfschrauben verschraubt.

Um den Schrank mit der Wand befestigen zu können und um zu verhindern, dass Staub in die Schubladen eindringt, wird eine 12-mm-Multiplex Rückwand mit den Maßen 64 x 75 cm aufgeleimt und mit 3,5 x 25-mm-Senkkopfschrauben verschraubt.


Schubladen bauen

8. Schubladen bauen

Die drei Schubladen werden aus 9-mm-Multiplex gefertigt. Die Seiten haben eine Länge von 25 x 9 cm, die Vorder- und Rückseite messen 21,3 x 9 cm. Der Boden hat die Maße 23,1 x 25 cm. Sind alle Bretter zurechtgesägt, werden alle Teile miteinander verleimt. Da die Schubladen keine großen Gewichte fassen müssen, ist ein Verschrauben nicht nötig.

Als Blende wird zur Verschönerung eine 12-mm-Siebdruckplatte aufgebracht. Dafür für jede Schublade eine 24,8 x 11,5 cm große Platte zurechtsägen. Sie wird dann jeweils mit der Vorderseite der Schublade mit drei 3,5 x 16-mm-Senkkopfschrauben verschraubt.

Als Griff für die Schubladen werden Reste des Buche-Rundholzes verwendet. Jeder Stift ist 3 cm lang. Tipp: Wer es gerne griffig mag, kann das Griff-Rundholz mit einer Rundpfeile leicht abrunden, so dass die Finger beim Öffnen besser Halt finden.


türschaniere anbringen

9. Türen anbringen

Die Türen für den Schrank werden aus 12 mm starkem Siebdruck gefertigt. Dafür zwei Bretter mit dem Maß 37,1 x 41,6 cm zuschneiden. Dann jeweils mit dem Forstnerbohrer ein 30-mm-Loch in die Ecke bohren. Es dient als Griff, um die Türen problemlos öffnen zu können. Beide Türen mit jeweils zwei Topfscharnieren versehen, die passende Flügelmontageplatte an den Schrankseiten befestigen und beides verbinden.


Konstruktion an der Wand befestigen

10. Konstruktion an der Wand befestigen

Zum Schluss werden Schrank und Werkbank mit Dübeln und passenden Schrauben an der Wand befestigt. Viel Spaß beim Werken!


Tipp: Mieten statt kaufen

Professionelle Geräte – etwa für den Bau der DIY-Werkbank – können Sie stunden- oder tageweise im nächsten BAUHAUS Fachcentrum ausleihen.


Zu den Preisen und Verfügbarkeiten >


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