"Ein schönes Gefühl, wenn man sich vom Frühjahr bis zum Herbst selbst verpflegen kann."
Garten-Bloggerin „Frau Meise“, Marie Himmel
Schrebergarten gestalten: Das braucht Zeit und erfordert Handarbeit
Auch wenn das Leben in einer Großstadt wie Hamburg viele Vorteile hat – etwas fehlte Marie Himmel doch.
Darum ist die Bloggerin seit 2013 Pächterin eines Schrebergartens. „Frau Meise“ hat ihr großes Glück im kleinen Garten gefunden. Wie es dazu kam?
Zunächst hatten sich Marie und ihr Freund Tim nur um den Kleingarten eines Nachbarn ihrer Hamburger Stadtwohnung gekümmert. Dann verbrachten sie den ganzen Sommer dort: „Erst aus Pflichtgefühl, zum Gießen und Gucken, dann aus Freude. Dabei haben wir gemerkt, wie sehr uns die Natur und das Gärtnern fehlt“, sagt Marie.
Als dann in derselben Anlage im Norden der Großstadt ein Grundstück mit halb verfallener Laube frei wurde, griffen sie zu.
Der Garten damals: ein verwildertes Stück Land.
Frau Meise mag es ordentlich – und eher minimalistisch
Gemeinsam haben sie viel verändert. Heute ziehen sie Gemüse, teils im selbstgebauten Gewächshaus.
Darunter verschiedene Sorten Tomaten, Kartoffeln sowie Kräuter, Bohnen und Salat. Selbst angebaut schmeckt es schließlich viel besser als aus dem Supermarkt.
Der ästhetische Anspruch der Architektin ist hoch. Zwischen den Gemüsepflanzen ist kein Unkraut zu finden. Nirgendwo etwas, das einfach nur herumliegt. Werkzeug und Gartengeräte hängen ordentlich an Haken im Schuppen, für kreatives Chaos sind Garten und Häuschen ohnehin zu klein. Auch die Gartenmöbel sind bestens gepflegt. Alles akkurat und im Vorzeige-Zustand.
Schauen Sie sich an, wie Marie in ihrem Schrebergarten lebt:
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Im Garten wachsen Erdbeeren, Johannisbeeren, Salat, Kohlrabi und Rote Bete. Außerdem gibt es einen bienenfreundlichen Teil mit Wildblumen.
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Voller Einsatz am Hochbeet. „Unkraut zupfe ich mit der Hand aus, das dauert zwar länger, aber es funktioniert auch.“
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Im Gewächshaus sind verschiedene Tomatensorten zu Hause. Selbst gezogene sind einfach leckerer als die aus dem Supermarkt!
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Die Beete sind ordentlich eingerahmt von kleinen Hecken aus Wildbohnenkraut, das wie Buchsbaum aussieht, aber praktischerweise auch als Gewürz dient.
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Ein Korb voller Vitamine. Ernten konnten sie schon im ersten Jahr – aber bis Garten und Laube auf Vordermann gebracht waren, vergingen fast fünf Jahre.
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Heute ist das schwarz gestrichene Häuschen das Herzstück des Kleingartens. Marie und ihr Freund haben ihm ein neues Satteldach spendiert. Gekocht wird drinnen oder auf den Kochplatten der mobilen Outdoor-Küche Marke Eigenbau.
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Da haben wir den Kartoffelsalat. Was ist drin? Violette Erdäpfel (Sorte: Purple Rain), grüne Bohnen und Minze. Natürlich alles frisch und lecker aus dem eigenen Garten.
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Gegessen wird im Schatten des Walnussbaums. Im Korb unten links alle Kartoffelsorten des Gartens: neben Purple Rain noch Bamberger Hörnchen, Sieglinde und Rote Emmalie.
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Abhängen im Wortsinn: Der selbstgebaute Schaukelstuhl ist Frau Meises Lieblingsplatz.
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„Im Garten kann es so bunt sein, wie es eben ist, aber drinnen mag ich es lieber ohne viele Farben“, sagt Marie. In der Gartenlaube der Architektin ist alles skandinavisch-klar und strahlt in warmen Naturtönen.
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Aufgearbeitete alte Möbel und kleine Stillleben aus Gläsern und Bildern machen die Küche gemütlich. Was scheinbar zufällig zusammensteht, hat Marie Himmel mit Fingerspitzengefühl arrangiert.
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Stilles Örtchen: Normale Spültoiletten sucht man im Schrebergarten vergeblich. Laubenpieper behelfen sich zum Beispiel mit einer geruchsneutralen Öko-Trenn-Toilette.