Holzschutz

Holz ist einer der beliebtesten Baumaterialien: Der nachwachsende Rohstoff strahlt Wärme und Natürlichkeit aus und ist leicht zu bearbeiten. Allerdings hinterlassen Nutzung und Witterung ihre Spuren auf dem Werkstoff. Das beeinträchtigt nicht nur die Optik – auch die Stabilität und damit die Sicherheit sind gefährdet. Umso wichtiger ist der Holzschutz! Damit sind alle Maßnahmen gemeint, die eine Zerstörung und/oder Wertminderung von Holzwerkstoffen und -konstruktionen vermeiden. Der baulich-konstruktive Holzschutz, also zum Beispiel die Auswahl der verwendeten Hölzer, die Bearbeitung und die Art und Weise der Verbauung, hat dabei oberste Priorität. Chemische und physikalische Oberflächenbehandlungen ergänzen selektiv die konstruktiven Maßnahmen.

Beachten Sie: Holzschutzmittel vorsichtig verwenden und vor Gebrauch stets das Etikett und die Produktinformationen lesen. 

1. Natürliche Dauerhaftigkeit und konstruktiver Holzschutz

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Der natürliche Kleber Lignin, eingelagert in der pflanzlichen Zellwand, bewirkt, dass die Zellen eines Baumes verholzen. Neben dieser Stützfunktion ist Lignin aber auch ein natürlicher Holzschutz – zum Beispiel gegen mechanische Beschädigung, Eindringen und Ausbreitung von Schädlingen und Parasiten. UV-Licht zerstört das Lignin in Holzwerkstoffen und -konstruktionen mit unerfreulichen Folgen: Das Holz wird grau, spröde, reißt schneller und Schädlinge und Pilze können das Holz leichter befallen; Lacke und Lasuren haften nicht mehr. 

Darüber hinaus sind im Holz weitere Inhaltsstoffe enthalten, die es widerstandsfähig gegenüber Pilzen und Insekten machen. Dabei sind die verschiedenen Holzarten allerdings unterschiedlich lang resistent gegen solche holzzerstörenden Organismen. Eine Einteilung der Holzarten in sogenannte fünf Dauerhaftigkeitsklassen (nach EN 350-2) hilft bei der Auswahl des passenden Holzes für die jeweilige Einbausituation beziehungsweise Verwendung. Einige Beispiele:

  • Dauerhaftigkeitsklasse 1 (sehr dauerhaft): Tropenhölzer (z. B. Massaranduba)
  • Dauerhaftigkeitsklasse 2 (dauerhaft): Stiel- und Traubeneiche, Edelkastanie, Bangkirai
  • Dauerhaftigkeitsklasse 3 (mäßig dauerhaft): Pitch Pine, Douglasie
  • Dauerhaftigkeitsklasse 4 (wenig dauerhaft): Tanne, Fichte, Ulme
  • Dauerhaftigkeitsklasse 5 (nicht dauerhaft): Ahorn, Birke, Buche, Erle, Esche, Linde 

Niederschlag, Kondenswasser oder Erdbodenfeuchte sind der größte Feind des Holzes im Außenbereich. Aber durch kluge Bauweise können Sie Holzkonstruktionen so ausführen, dass Regen weitgehend vom Holz ferngehalten wird. Maßnahmen für diesen sogenannten konstruktiven Holzschutz sind etwa Dachüberstände, Mindestabstände zum Boden, angeschrägte Pfostenköpfe oder Pfostenanker. 

2. Physikalischer Holzschutz

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Mit pigmentierten oder filmbildenden Lasuren können Sie die Dauerhaftigkeit eines Holzes gegenüber Sonneneinstrahlung und Regen erhöhen. Solche Oberflächenbeschichtungen auf naturnaher Basis haben sich seit Jahrzehnten bewährt. 

Sogenanntes Thermoholz (z. B. für eine Auflagenbox im Garten) erhält durch eine Wärmebehandlung eine hohe Fäulnisresistenz, so dass sich auch heimische Hölzer für den Einsatz im Außenbereich eignen – ohne Pilzbefall. Außerdem verzieht sich ein so behandeltes Holz kaum und weist ein um 60 Prozent geringeres Quell- und Schwindverhalten auf. 

3. Holzbeschichtungen im Überblick

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Holzlack, Holzlasur, Holzöl, Wachs und Wachslasur sind verschiedene Beschichtungen, die Sie auf Holzoberflächen aufbringen können – doch nicht jeder Anstrich ist für jeden Anwendungsbereich geeignet.

So sind Schmutz abweisendes Wachs und Wachslasur nur in Innenräumen bei wenig beanspruchten Holzoberflächen von Möbeln sowie Wand- oder Deckenverkleidungen einsetzbar. Tragen Sie das Wachs mit einem harten Pinsel oder Ballen und die Wachslasur mit einem weichen Pinsel auf und polieren Sie anschließend die Oberfläche mit einem Tuch oder einer Wachsbürste. Die Holzstruktur bleibt nach dem Auftrag gut sichtbar. 

Holzöl ist im Innenbereich auf stark strapazierten Möbeloberflächen sowie mechanisch belasteten Bauteilen und im Außenbereich auf dauerhaften Harthölzern einsetzbar. Das Öl dringt tief in die Holzporen ein, erhöht so die Belastbarkeit und schützt vor Abrieb, Verschleiß und Schmutz. 

Bevor Sie das Holz ölen, reinigen Sie die Oberfläche gründlich und schleifen sie mit einem Schleifpapier (Körnung 180) an. Tragen Sie das Öl auf, lassen es einwirken (Herstellerangaben beachten), nehmen überschüssiges Öl ab und polieren anschießend alles mit einem sauberen, weichen Tuch (Vorgang bei Bedarf wiederholen). 

Stark beanspruchtes Holz innen und außen aber auch preiswertes Nadelholz können Sie mit Lack streichen. Durch den Lack entsteht ein fester Film, der beständig gegen Reinigungsmittel und Kratzer ist.

Wie Sie Holzoberflächen lackieren erfahren Sie im BAUHAUS Ratgeber Holz lackieren und lasieren

Fingerabdrücke und Flecken auf lackierten Holzoberflächen entfernen Sie mit einem geeigneten milden Reiniger. Anschließend polieren Sie das Holz mit einer zur Holzfarbe passenden Politur (Politur auftragen und mit einem weichen Tuch mit kreisenden Bewegungen einarbeiten). 

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Bei geringer bis mäßiger Beanspruchung, auf Holzfenstern, -türen und im Außenbereich eignet sich eine Lasur beziehungsweise eine Dickschichtlasur.

Wie Sie eine Dickschichtlasur auftragen erfahren Sie im BAUHAUS Ratgeber Verwittertes Balkongeländer streichen 

4. Chemischer Holzschutz

 

Erhöhten Schutz vor Schädlingen erreichen Sie mit wirkstoffhaltigen (Biozide, Fungizide) Grundierungen und Lasuren. In Innenräumen sind chemische Holzschutzmittel aber ohne Ausnahme überflüssig und schädlich! Nach der Neufassung der DIN 68800 Holzschutz, Teil 3 (2011) ist hier nur konstruktiver Holzschutz einzusetzen, auf Holzschutzmittel ist zu verzichten. Achten Sie deshalb schon beim Holzkauf darauf, dass das Holz gut abgelagert (Holzfeuchte unter 20 %) und unbehandelt ist.

Beachten Sie: Aufgrund der neurotoxischen und immuntoxischen Wirkung setzen Sie Holzschutzmittel auch im Außenbereich nur mit Bedacht ein und wenn es unbedingt nötig ist.

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Bei Schädlingsbefall (z. B. Tragbalken) lassen Sie eine umweltschonende Heißluftbehandlung durchführen. Dabei wird die Temperatur im Raum für mindestens zwei Stunden 80 bis 100 Grad Celsius betragen. In der Balkenmitte wird dadurch eine Temperatur von mindesten 55 Grad Celsius erreicht, die die Schädlinge zerstört.

Stark exponierte Holzbauteile im Außenbereich (z. B. Holzfassaden, Carports, Gartenhäuser) können Sie mit einem Anstrich mit entsprechendem Holzschutzmittel gegen Pilze und Insekten schützen (z. B. Borsalzlösung). Chemischer Holzschutz kann jedoch auch mittels Tauch- oder Druckimprägnierung industriell ins Material eingebracht werden. 

Bildergalerie Holzschutz

Dann stimmt die Körnung

Die Wahl des Schleifmittels ist vom Material des Werkstücks und eventuell auch von der Größe der Fläche abhängig, die es zu schleifen gilt. Einfache Schleifpapiere mit dem Mineral Korund eignen sich besonders für weiche Materialien wie Holz oder aber für kleinere Metallflächen. Hochwertige kunstharzgebettete Schleifgewebe sind wesentlich härter.

Der Körnungsgrad steht immer auf der Rückseite des Schleifmittels. Eine grobe Körnung (Kennzahl 80 und weniger) sorgt für hohen Materialabtrag und hinterlässt eine gröbere Oberfläche. Zum Anschleifen von Lacken wird zum Beispiel Papier mit einer 100er-Körnung verwendet. Für den Zwischen- und Feinschliff von Holz verwenden Sie am besten 120er- bis 180er-Papier, und für den Feinschliff bei lackierten Oberflächen ist eine Körnung von 220 und darüber richtig.

Allgemein gilt: Je höher die Kennzahl der Körnung, umso feiner ist das Schleifmittel.

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